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Reform im Tennis
"Der Davis-Cup hat seine Identität verloren"

Nach 118 Jahren Davis Cup ändert der Weltverband ITF das Format des Tennis-Klassikers radikal. "Das ist schon ein herber Schlag", sagte der ehemalige Davis-Cup-Kapitän Patrik Kühnen im Dlf. Anstelle von über das gesamte Jahr verteilten Runden spielen nun 18 Teams in einem einwöchigen Turnier um die Trophäe.

Patrik Kühnen im Gespräch mit Bastian Rudde |
    Patrik Kühnen, ehemaliger Teamchef der deutschen Tennis-Nationalmannschaft, spricht während einer Pressekonferenz in Braunschweig zu Medienvertretern.
    Der ehemalige Teamkapitän der deutschen Davis Cup-Mannschaft Patrick Kühnen (dpa)
    Er selber habe noch sehr emotionale Erinnerungen an seine aktive Zeit als Spieler im Davis-Cup. Sein persönliches Highlight sei der Heim-Erfolg von 1993 zusammen mit Michael Stich in Düsseldorf. "Es war immer besonders vor heimischen Fans zu spielen", sagt Patrik Kühnen im Deutschlandfunk.
    Das deutsche Tennis-Doppel Michael Stich (links) und Patrick Kühnen beim Davis-Cups 1993.
    Das deutsche Tennis-Doppel Michael Stich (links) und Patrick Kühnen beim Davis-Cups 1993. (picture-alliance / dpa)
    "Ich sehe vor allem, dass der Davis-Cup seine Identität verloren hat. Denn der Davis-Cup hat für mich immer davon gelebt, dass er diesen Heim- und Auswärtsspiel-Charakter verinnerlicht hat. Das war das Alleinstellungsmerkmal des Davis-Cups", kritisiert Kühnen die Reform des Weltverbandes ITF.
    Top-Spieler maßgeblich für den Erfolg
    "Jetzt, wie der Davis-Cup ab 2019 innerhalb von einer Finalwoche an einem neutralen Ort ausgetragen wird, nimmt man dem Davis-Cup, was ihn so groß gemacht hat, dass was ihn zur Tradition hat werden lassen und das ist schon ein herber Schlag", so Patrik Kühnen.
    Sehr kritisch sehe Kühn die Entscheidung, den Davis-Cup am Ende einer sehr langen Saison nach den ATP-Finals auszutragen. "Man muss abwarten, ob das Ziel erreicht werden kann, die Top-Spieler für den Davis-Cup zu gewinnen." Dies sei maßgeblich für den Erfolg des Davis-Cups.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.