
"Dein Wegweiser zu sicheren und erfolgreichen Spielen". So wird die heute veröffentlichte dritte und endgültige Fassung des sogenannten Playbooks für Athlet*innen und Offizielle für die Olympischen Spielen in Tokio beschrieben. Darin enthalten: Sämtliche Corona-Vorschriften, mit denen das IOC, das IPC und das japanische Organisationskomitee hoffen, das Virus unter Kontrolle und außerhalb der "Blase" zu halten.
Ob das bei knapp 11.000 Sportler*innen aus 200 Ländern gelingt? Fraglich – selbst wenn rund 80 Prozent der Bewohner des Olympischen Dorfs laut IOC bereits geimpft sind. In den Richtlinien sind jedenfalls konkrete Anweisungen enthalten, die die Freiheit der Teilnehmer*innen vor Ort stark beschneiden: So ist das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes fast überall verpflichtend – außer beim Essen, Trinken, Training, Wettkampf oder beim Schlafen. Kontakt zur allgemeinen japanischen Bevölkerung – weitestgehend verboten. Tägliche Corona-Tests sind hingegen verpflichtend – genauso wie das Herunterladen einer Smartphone-App zur Kontaktnachverfolgung.
Harte Sanktionen möglich
Wer gegen die Corona-Regeln verstößt, den erwarten harte Sanktionen bis hin zur Ausweisung aus Japan. Mögliche mildere Konsequenzen sind: Verwarnungen, vorübergehender oder dauerhafter Ausschluss von den Spielen, Entzug der Akkreditierung, Disqualifikation oder finanzielle Sanktionen. "Jetzt kennt jeder die Regeln", sagte IOC-Exekutivdirektor Christophe Dubi bei der Veröffentlichung des Playbooks. Ob der völkerverbindende Geist der olympischen Bewegung unter diesen Bedingungen entstehen kann? Das darf stark bezweifelt werden.