Karla Borger hat an der Seite von ihrer Beachvolleyball-Partnerin Julia Sude das erste Spiel des olympischen Turniers verloren. Das deutsche Duo unterlag den Europameisterinnen Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré aus der Schweiz 1:2 (8:21, 23:21, 6:15) und steht in der schweren Gruppe A schon etwas unter Druck.
Die Hitze sei bei ihrem Spiel um 17 Uhr erträglich gewesen. "Alles was davor ist, ist sehr anstrengend", sagte Karla Borger im Dlf zum extremen Wetter in Tokio, welches schon bei vielen Olympia-Teilnehmern für Probleme gesorgt hat. So war eine russische Bogenschützin in Tokios schwüler Hitze kollabiert, die deutsche Ruderin Leonie Menzel gingen bei den hohen Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit die Kräfte aus und sie musste nach ihrem Vorlauf in den Rollstuhl. Gerade aber zur Mittagszeit seien die Temperaturen in Tokio "brutal heiß", sagte die 32-Jährige Borger.
Unsicherheit schwingt überall mit
In Bezug auf potentielle Corona-Infektionen seien die deutschen Sportler sehr vorsichtig, sagte Borger. "Wir halten uns an alle Regeln, haben immer die Maske auf, desinfizieren uns so oft die Hände", sagte die Beachvolleyballspielerin. Die Unsicherheit sei aber angesichts mehrerer Corona-Fälle im Olympischen Dort jederzeit zu spüren, sagte Borger. An jedem Morgen, wenn sie ihren Spucktest abgebe, werde ihr mulmig, weil die Sorge vor einem positiven Test und einer Quarantäne mitschwinge. Ein positiver Test ist für die Athleten praktisch gleichbedeutend mit einem Ausschluss von den Olympischen Spielen.
Das tschechische Beachvolleyball-Duo Barbora Hermannova/Marketa Slukova kann wegen eines positiven Corona-Tests bei Slukova nicht teilnehmen und deswegen werden alle Partien für die Gegner mit einem Sieg gewertet werden. Davon profitieren auch die deutschen Beachvolleyballerinnen Laura Ludwig und Margareta Kozuch die damit bei den Spielen in Japan bereits einen Sieg in der Vorrunde sicher haben und nur zu zwei Partien antreten müssen.
"Das ist ein kompletter Wettbewerbsverzerr"
Besonders brisant ist die Entscheidung, weil neben den Plätzen eins und zwei in jeder Gruppe auch die beiden besten Gruppendritten automatisch ins Achtelfinale kommen. Die vier anderen Gruppendritten spielen untereinander zwei weitere Starter aus. Die ausgefallenen Partien in Gruppe F werden jeweils 2:0 für die drei verbleibenden Teams gewertet, die damit eine bessere Ausgangsposition haben, als die Duos in den anderen Gruppen. "Damit sind es wahrscheinlich nicht mehr so die fairen Spiele. Wenn man das gesamt betrachtet, ist das ein kompletter Wettbewerbsverzerr", kritisierte Borger. Denn viele Teams bekämen einen Sieg geschenkt.
Borger nahm auch Bezug auf die Entscheidung, dass Nike Lorenz, die Kapitänin der deutschen Hockey-Nationalmannschaft, im olympischen Turnier mit der Regenbogenbinde spielen darf. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hatte mitgeteilt, dass das IOC einem gemeinsamen Antrag von DOSB und Deutschem Hockey-Bund zugestimmt hatte, wonach "Nike Lorenz bei den Spielen ihres Teams während der Olympischen Spiele in Tokio die Regenbogenfarbenbinde als Symbol für sexuelle Diversität tragen darf".
"Das ist ein Meilenstein, den die Mädels da vom Hockey gesetzt haben", sagte Borger. "Ich finde es wichtig und richtig, dass es in die richtige Richtung geht". Es scheine eine Art Modernisierung zu geben.
"Das ist ein Meilenstein, den die Mädels da vom Hockey gesetzt haben", sagte Borger. "Ich finde es wichtig und richtig, dass es in die richtige Richtung geht". Es scheine eine Art Modernisierung zu geben.