Berufe in Deutschland
Region prägt Karriere-Chancen für Frauen

Regionale Faktoren beeinflussen offenbar signifikant, ob Frauen in mittelgroßen Unternehmen Leitungspositionen wahrnehmen. Der Osten schneidet hierbei laut einer Erhebung besser ab als der Westen.

    Eine Frau hält Papiere in der Hand. Vor ihr steht ein Schild mit der Aufschrift "Chefin".
    Der Anteil der Frauen in den Aufsichtsräten großer Unternehmen hat von 25 auf 27,3 Prozent zugenommen. (dpa, Jan-Philipp Strobel)
    Grundlage ist eine Studie im Fachbereich Betriebswirtschaftslehre der Universität Trier, die 25.000 Unternehmen mit 50 bis 500 Mitarbeitenden untersucht hat. Maßgeblich für Chancen auf Spitzenjobs sind demnach die Beschäftigungsquote von Frauen, die Betreuungsplätze für Kinder und der Anteil von Männern, die Elternzeit nehmen. Aus den Faktoren wurde ein Wert ermittelt, der darüber Auskunft gibt, wie die Situation in den Landkreisen für den beruflichen Aufstieg von Frauen ist.

    Anhaltende Unterschiede trotz Einheit

    Dazu erläutert Projektleiter Jörn Block: "Wir nennen diesen Wert 'Regionale Arbeitsmarktintegration' von Frauen und sehen hierbei ein klares Ost-West-Gefälle." Spitzenreiter sei das brandenburgische Frankfurt (Oder) mit einem Anteil von mehr als 46 Prozent Frauen in Firmenleitungen. Auf gerade einmal acht Prozent komme dagegen Ansbach in Bayern.
    In Westdeutschland sprechen demnach die genannten Faktoren generell häufiger gegen Frauen im Management. "Wahrscheinlich, weil Frauen schon zu DDR-Zeiten besser in den Arbeitsmarkt integriert waren. Den Effekt sieht man bis heute", führt Block weiter aus. Deutschland ist seit mehr als 34 Jahren wiedervereinigt.
    Diese Nachricht wurde am 06.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.