Der Weg zum Probenraum unter der Kuppel des alt-ehrwürdigen Schweriner Staatstheaters ist ungefähr genauso weit und beschwerlich wie der zur Einigung über die Europäische Verfassung.
Seit ein paar Wochen haben die "absoluten Beginner" am Schweriner Staatstheater die Identität vertauscht. Lisa wird zu Heidi, der Österreicherin.
" Wir gehören wie ihr auch zur EU. Aber ich weiß bis heute nicht, wie wir da rein gekommen sind. Weil in den Umfragen die Mehrheit eigentlich immer dagegen war."
Jörg hat sich den Lebenslauf von Alexandros, dem zyprischen Busfahrer, auf den Leib geschrieben.
" Ich bin Alexandros, ich komme von Zypern, die letzte geteilte Insel in Europa - scheiß Türken und ich verdiene mein Geld mit dem Tourismus."
Klischees bedienen, das war die Aufgabe, die Theaterpädagogin Christina Geissler den Teilnehmern der "Laientheatergruppe" gestellt hat. Dazu wurde Jedem ein Land zugelost - das muss jetzt mit Leben gefüllt werden.
" Wenn's fertig wird es hoffentlich mal verschiedene Sichtweisen auf Europa."
Die Gruppe probt für das Jahrestreffen des Magic Net. Das ist
" ein Zaubernetz "
schwärmt Dirk Neldner.
" Wir zaubern mit europäischen Künstlern etwas auf Bühnen."
So bezaubernd, dass das der Europäischen Union pro Jahr 300.000 Euro Fördergelder wert ist. Und das bereits seit sieben Jahren. Dirk Neltner, der auch an der Europa-Universität Viadrina lehrt, ist der Ideengeber. Das Magic Net, meint er, fast ein wenig verschämt, gehört zu den Lieblingsprojekten der Europäischen Kommission.
" Ich glaube, weil es relativ das widerspiegelt, was in Brüssel über Europa gedacht wird. Wir respektieren den Einzelnen, wir sehen uns als Multiplikatoren den Vielfalt, wir tragen dazu bei durch die Arbeit mit jungen Menschen, dass wir bei denen, die mit uns zu tun haben eine europäische Identität aufbauen, und das sind ganz offensichtlich Kriterien, die in Brüssel akzeptiert werden."
Ursprünglich sollten die Mythen und Sagen der jeweiligen Länder etwas vermitteln über die nationale Identität - über Sprach- und Ländergrenzen hinweg. Jetzt steht das Thema "reisen" bei allem Produktionen im Mittelpunkt. Reisen ins ich - aber auch reisen ganz praktisch - denn das ganze Jahr über finden in allen teilnehmenden Ländern Workshops statt - von Portugal bis Polen, Finnland, Spanien, Tschechien und der Türkei - hier ist das Theater viel weiter als die Politik Höhepunkt ist einmal im Jahr ein Treffen aller Theater - dieses Jahr findet es in Schwerin statt.
" Wir haben einmal gesagt, wir wollen Theater zusammenbringen zum Co-Produzieren, und da sollen es immer drei sein. Gleichzeitig werden auch aus den Städten Jugendgruppen kommen.. so wie letztes Jahr Wasser haben wir diesmal als Thema "At the doors of Europe" wo wir versuchen wollen die Jugendlichen zu motivieren nachzuschauen - woher kommen denn ihre Nachbarn vor ort - also wir wollen auf die Migrationsströme hinweisen."
Auf dem Theaterboden geht die Suche nach Europa weiter.
" Was mir letztes Mal aufgefallen ist, das alles, was ihr mündlich wiedergegeben habt war ganz viel Happy happy in Europa -das ist alles so schön, wir sind eine Familie. Der Türke von nebenan gehört nicht dazu. "
Annäherung an Europa - Christina Geissler geht einen Schritt weiter. Wenn Europa eine Sache wäre, was wäre es dann?
" Welches Haushaltsgerät wäre Europa für eine Polin. Vielleicht wäre s ja so eine Moulinette mit 128.000 tollen Funktionen, oder für den Norweger vielleicht wär das ein Taschenmesser mit ganz vielen Funktionen. Vielleicht ist Europa ja ein Lampenschirm, ein Scheinwerfer. Manchen stehen im Licht und manche im Schatten. Manche versuchen den Scheinwerfer also Europa einfach rumzudrehen, um selber im Licht zu stehen und auf sich selbst zu zeigen. Und dann gucken wir mal, und dann stelle ich Ihnen das hin, und was macht jetzt der Portugiese damit?"
Seit ein paar Wochen haben die "absoluten Beginner" am Schweriner Staatstheater die Identität vertauscht. Lisa wird zu Heidi, der Österreicherin.
" Wir gehören wie ihr auch zur EU. Aber ich weiß bis heute nicht, wie wir da rein gekommen sind. Weil in den Umfragen die Mehrheit eigentlich immer dagegen war."
Jörg hat sich den Lebenslauf von Alexandros, dem zyprischen Busfahrer, auf den Leib geschrieben.
" Ich bin Alexandros, ich komme von Zypern, die letzte geteilte Insel in Europa - scheiß Türken und ich verdiene mein Geld mit dem Tourismus."
Klischees bedienen, das war die Aufgabe, die Theaterpädagogin Christina Geissler den Teilnehmern der "Laientheatergruppe" gestellt hat. Dazu wurde Jedem ein Land zugelost - das muss jetzt mit Leben gefüllt werden.
" Wenn's fertig wird es hoffentlich mal verschiedene Sichtweisen auf Europa."
Die Gruppe probt für das Jahrestreffen des Magic Net. Das ist
" ein Zaubernetz "
schwärmt Dirk Neldner.
" Wir zaubern mit europäischen Künstlern etwas auf Bühnen."
So bezaubernd, dass das der Europäischen Union pro Jahr 300.000 Euro Fördergelder wert ist. Und das bereits seit sieben Jahren. Dirk Neltner, der auch an der Europa-Universität Viadrina lehrt, ist der Ideengeber. Das Magic Net, meint er, fast ein wenig verschämt, gehört zu den Lieblingsprojekten der Europäischen Kommission.
" Ich glaube, weil es relativ das widerspiegelt, was in Brüssel über Europa gedacht wird. Wir respektieren den Einzelnen, wir sehen uns als Multiplikatoren den Vielfalt, wir tragen dazu bei durch die Arbeit mit jungen Menschen, dass wir bei denen, die mit uns zu tun haben eine europäische Identität aufbauen, und das sind ganz offensichtlich Kriterien, die in Brüssel akzeptiert werden."
Ursprünglich sollten die Mythen und Sagen der jeweiligen Länder etwas vermitteln über die nationale Identität - über Sprach- und Ländergrenzen hinweg. Jetzt steht das Thema "reisen" bei allem Produktionen im Mittelpunkt. Reisen ins ich - aber auch reisen ganz praktisch - denn das ganze Jahr über finden in allen teilnehmenden Ländern Workshops statt - von Portugal bis Polen, Finnland, Spanien, Tschechien und der Türkei - hier ist das Theater viel weiter als die Politik Höhepunkt ist einmal im Jahr ein Treffen aller Theater - dieses Jahr findet es in Schwerin statt.
" Wir haben einmal gesagt, wir wollen Theater zusammenbringen zum Co-Produzieren, und da sollen es immer drei sein. Gleichzeitig werden auch aus den Städten Jugendgruppen kommen.. so wie letztes Jahr Wasser haben wir diesmal als Thema "At the doors of Europe" wo wir versuchen wollen die Jugendlichen zu motivieren nachzuschauen - woher kommen denn ihre Nachbarn vor ort - also wir wollen auf die Migrationsströme hinweisen."
Auf dem Theaterboden geht die Suche nach Europa weiter.
" Was mir letztes Mal aufgefallen ist, das alles, was ihr mündlich wiedergegeben habt war ganz viel Happy happy in Europa -das ist alles so schön, wir sind eine Familie. Der Türke von nebenan gehört nicht dazu. "
Annäherung an Europa - Christina Geissler geht einen Schritt weiter. Wenn Europa eine Sache wäre, was wäre es dann?
" Welches Haushaltsgerät wäre Europa für eine Polin. Vielleicht wäre s ja so eine Moulinette mit 128.000 tollen Funktionen, oder für den Norweger vielleicht wär das ein Taschenmesser mit ganz vielen Funktionen. Vielleicht ist Europa ja ein Lampenschirm, ein Scheinwerfer. Manchen stehen im Licht und manche im Schatten. Manche versuchen den Scheinwerfer also Europa einfach rumzudrehen, um selber im Licht zu stehen und auf sich selbst zu zeigen. Und dann gucken wir mal, und dann stelle ich Ihnen das hin, und was macht jetzt der Portugiese damit?"