Nur einer von zwei Wahlberechtigten hat seine Stimme abgegeben. In 6 von 13 französischen Festland-Regionen liegt der Front National vorne. Marine Le Pen schaffte es als Spitzenkandidatin in der Region "Nord-Pas-de-Calais-Picardie" auf mehr als 40 Prozent der Stimmen, ihre Nichte Marion Maréchal-le Pen gelang das Gleiche im Süden, in der Region "Provence-Alpes-Côte-d'Azur". Der Lebensgefährte der Parteichefin, Louis Aliot, konnte sich in der neu zusammengesetzten Region "Languedoc-Roussillon-Midi-Pyréenes" mit mehr als 30 Prozent an die Spitze setzen.
"Wir haben viel von der Politik erwartet und sind schwer enttäuscht worden", begründete dieser junge Mann in Nordfrankreich seine Entscheidung für den Front National. Früher habe er sich für die Konservativen eingesetzt, jetzt nicht mehr. Die Partei des EX-Präsidenten Sarkozy schaffte es im ersten Durchgang in nur vier Regionen an die Spitze, die regierenden Sozialisten liegen in zwei Regionen vorne. Sollte der Front National nach dem zweiten und entscheidenden Wahlgang auch nur eine der französischen Regionen für sechs Jahre regieren können, wäre allein das schon der Erfolg, den sich die Parteichefin des FN auf ihrem Weg in den Elysée-Palast erhofft hat.
"Wir haben viel von der Politik erwartet und sind schwer enttäuscht worden", begründete dieser junge Mann in Nordfrankreich seine Entscheidung für den Front National. Früher habe er sich für die Konservativen eingesetzt, jetzt nicht mehr. Die Partei des EX-Präsidenten Sarkozy schaffte es im ersten Durchgang in nur vier Regionen an die Spitze, die regierenden Sozialisten liegen in zwei Regionen vorne. Sollte der Front National nach dem zweiten und entscheidenden Wahlgang auch nur eine der französischen Regionen für sechs Jahre regieren können, wäre allein das schon der Erfolg, den sich die Parteichefin des FN auf ihrem Weg in den Elysée-Palast erhofft hat.
Marine le Pen sagte heute Vormittag, es gehe nun darum, den Franzosen zu erklären, dass es nicht in ihrem Interesse, ja gefährlich sei, die immer gleichen, Konservative und Linke, zu wählen. Jetzt, da sich über Frankreich dunkle Wolken zusammengebraut hätten, angesichts der wirtschaftlichen Lage und der "Überflutung durch Flüchtlinge". Faktoren, die sich noch verstärken würden, blieben dieselben an der Macht. Sie trete im zweiten Durchgang an, um die Dynamik des ersten Wahlgangs noch zu beschleunigen.
Sarkozy erntet Kritik
Während die Chefin des FN den Wahlkampf wieder hochfuhr, fiel den zweit- und drittplatzierten, der konservativen Opposition und den regierenden Sozialisten die Rolle der Wahltaktiker zu. Listen zurückziehen, Listen fusionieren, wie umgehen mit den Extremisten? Die Antworten wurden unterschiedlich gegeben und nicht jede Entscheidung der Parteispitzen wurde an der Basis auch mitgetragen. So erntete Nicolas Sarkozy interne Kritik für seine Vorgabe, in keiner Region sollten sich Listen der Konservativen zurückziehen oder gar mit der Linken fusionieren:
Eindeutigkeit und Beständigkeit seien jetzt die einzigen politischen Antworten auf der Höhe der Erwartungen in den Regionen und in Frankreich, hatte Sarkozy gesagt. Der Chef der Sozialisten, Cambadelis, kritisierte den Ex-Präsidenten dafür und entschied seinerseits:
"In den Regionen, in denen die Linke nicht vor der Rechten liegt, entscheidet sich die Sozialistische Partei für die 'Republikanische Sperre' gegen den Front National."
"Eine undemokratische Geste", nannte das wiederum Marine le Pen. Die Sozialisten ihrerseits bemühen sich nun um Bündelung der linken Kräfte, um so den Wahlsieg in mehr als zwei der Regionen, in denen sie bislang an der Spitze liegen, zu erlangen. Die Konservativen, mit Parteichef Nicolas Sarkozy, wiederum könnten, ersten Berechnungen zufolge, landesweit am kommenden Sonntag vorne liegen und den Erfolg des Front National begrenzen. Aber Sarkozy ist intern nach diesem Sonntag angeschlagen. Sein Vertrauter, Eric Woerth, merkte im Sender iTele an, es fehle den Konservativen an einem offiziellen, legitimen Anführer, der die Farben der ganzen Partei hochhalte.
"Das ist erst der Anfang"
Die Wähler von Marine le Pen sind entsprechend zuversichtlich, auch für den zweiten Durchgang. Der Aufstieg des FN, sagte der junge Mann im Norden, dieser Aufstieg sei nicht zu Ende:
"Das ist erst der Anfang und der Beginn für die lokale Verankerung des Front National."