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Reihe: "Innovationsmotor Kultur"
Kirsten Boie: "Lesen ist wichtig für die Demokratie"

Bücher regen die Phantasie an, fördern das Verständnis komplexer Sachverhalte und erweitern in der Regel den Horizont. Doch ein Fünftel der Kinder lernt laut Studien nicht mehr richtig lesen. "Kinder werden durch lesen einfach schlauer", sagte die Kinderbuchautorin Kirsten Boie im Dlf.

Kirsten Boie im Gespräch mit Stefan Koldehoff |
Während zwei sieben und elf Jahre alte Jungen (l, r) Bücher lesen, schaut sich ein fast zwei Jahre altes Kind ein Bilderbuch an, aufgenommen am 21.07.2012.
Lesen kann man überall und in fast jedem Alter und auch in jeder Pandemie (picture-alliance / dpa / Waltraud Grubitzsch)
Kirsten Boie schreibt Bestseller im Bereich Kinder- und Jugendbuch. Von ihr stammt die beliebte Reihe "Wir Kinder aus dem Möwenweg" oder der "Kleine Ritter Trenk" und "Seeräubermoses". Seit Jahren setzt sich die Autorin dafür ein, dass die Lesefähigkeit von Kindern gefördert werden soll und ist besorgt, dass ein Fünftel der Kinder schon heute nicht mehr richtig lesen können. Lesen, so Boie, fördere die allgemeine Intelligenz. "Kinder werden durch Lesen einfach schlauer und Kinder werden empathischer."
Empathie und Phantasie
Gerade die Empathie sei für eine Gesellschaft wichtig. "Das Buch ist das einzige Medium, das mir auch das Innere eines Menschen erzählt. Kinder die nie Bücher gelesen haben, kennen nur ihren eigenen Kopf von innen."
Lesen fördere auch die Phantasie und "die brauchen wir um unsere Gesellschaft weiterzuentwickeln. "Phantasie ist auch ganz wichtig für ehtische Entscheidungen, auch für die Impfstrategie."
Mit Hilfe von Büchern und der Fähigkeit zur Phantasie leistet man am Ende auch einen Gesellschaftsdienst, denn "lesen ist wichtig für die Demokratie", sagt Boie.
Demokratisch statt populistisch
Die populistischen Entwicklungen auf der Welt haben laut Boie auch damit zu tun, "dass Menschen sich nicht mehr tiefergehend mit Themen auseinandersetzen." Besonders Kinder deren sprachliche Entwicklung nicht ausreicht, mit denen niemand lesen übt, könnten sich nicht vernünftig auseinandersetzen. Wenn Kinder auf weiterführenden Schulen gehen, wird lesen vorausgesetzt. Wer es dann nicht kann, kommt nicht mehr hinterher. "Sie gehen der Gesellschaft verloren und das ist eine Katastrophe."