US-Außenminister John Kerry rät US-Bürgern zwar nicht generell von Reisen ab. Die Amerikaner sollten aber vorsichtig sein - besonders in der Öffentlichkeit und vor allem in öffentlichen Verkehrsmitteln. Außerdem sei es wichtig, größere Menschenansammlungen zu meiden. So steht es in einer allgemeinen Reisewarnung, die das Außenministerium in Washington herausgegeben hat.
In dem Text verweist Kerry auf die Anschläge in Frankreich, Nigeria, Dänemark, der Türkei und Mali. Ziele seien insbesondere große Sportereignisse, Theater, Märkte und der Luftverkehr gewesen. Eine Gefahr gehe nicht nur von Terrororganisationen aus, sondern auch von Einzelgängern, die sich durch die Anschläge extremistischer Gruppen inspiriert fühlen könnten.
Das US-Außenministerium gibt häufig Reisewarnungen für einzelne Länder heraus, wie das Auswärtige Amt in Berlin auch. Eine Warnung für alle Weltregionen ist aber eher selten. Die aktuelle Warnung gilt zunächst bis zum 24. Februar 2016.
Weggeworfener Sprengstoffgürtel
Bei einer Anschlagserie in Paris waren am 13. November 130 Menschen getötet worden. Gestern wurde in einem Vorort der französischen Hauptstadt ein weggeworfener Sprengstoffgürtel gefunden. Wie die Staatsanwaltschaft bestätigte, wurde er in Montrouge in einem Mülleimer entdeckt.. Er enthält nach Polizeiangaben den gleichen Sprengstoff, der bei den Anschlägen verwendet wurde.
In Montrouge war am 13. November das Mobiltelefon von Salah Abdeslam gefunden worden, der als einer der Hauptverdächtigen gilt. Der Bruder des 26-Jährigen hatte sich in Paris mit fünf weiteren Attentätern in die Luft gesprengt. Nach Abdeslam wird weiter gefahndet.
"Ernste und unmittelbare" Bedrohung in Brüssel
In der belgischen Hauptstadt Brüssel gilt weiter die höchste Terrorwarnstufe. Regierungschef Charles Michel sagte nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates, es bestehe immer noch eine "ernste und unmittelbare" Bedrohung. Die Menschen in Brüssel sollten weiterhin belebte Orte wie Einkaufszentren und Bahnhofe meiden.
(jasi/jan)