Archiv

Religiöse Kopfbedeckungen im US-Kongress
Ein Verbot wird aufgeweicht

Seit 1837 gilt im amerikanischen Kongress: Abgeordnete dürfen keine Kopfbedeckung tragen. Diese Kleidervorschrift soll jetzt fallen. Anlass ist die Wahl von Ilhan Omar, einer muslimischen Demokratin, die ein Kopftuch trägt. Der Theologe Michael Hochgeschwender erklärt im DLF, was das bedeutet.

Michael Hochgeschwender im Gespräch mit Monika Dittrich |
    Das Bild zeigt die US-Demokratin Ilhan Omar
    Die US-Demokratin Ilhan Omar will auch im Kongress das Kopftuch tragen (imago/ZUMA Press)
    Bei den Zwischenwahlen im November wurden zum ersten Mal zwei muslimische Frauen in den US-Kongress gewählt. Eine von ihnen, die Demokratin Ilhan Omar, trägt ein Kopftuch. Damit sie es im Kongress anbehalten darf, wollen die Demokraten die seit 181 Jahren geltenden Kleidervorschriften ändern: Religiöse Kopfbedeckungen wie Kopftuch, Kippa oder Turban sollen künftig erlaubt werden.
    Es wird erwartet, dass der Vorschlag angenommen wird, wenn der neu gewählte Kongress Anfang Januar zum ersten Mal zusammentritt. Was das für die Religionsfreiheit in den USA bedeutet, erklärt Michael Hochgeschwender, katholischer Theologe und Professor für Nordamerikanische Kulturgeschichte in München.