Bernhard Schlink ist Professor für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin und Romanautor. Als Jurist hat er vor dem Verfassungsgericht für das Land Brandenburg gesprochen, als es das Unterrichtsfach "Lebensgestaltung - Ethik - Religion" einführen wollte. Das Engagement auch seiner Kirche in der "Pro Reli"-Kampagne sieht er durchaus kritisch. Hartmut Kriege hat mit Bernhard Schlink über Religionsunterricht in der Schule und das Verhältnis von Kirche und Staat gesprochen.
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Religion und Staat - eine unheilige Allianz?
Am kommenden Sonntag findet in Berlin der Volksentscheid "Pro Reli" statt, mit der Bürgerinitiativen und Kirchen versuchen, dem vorgeschriebenen Ethik-Unterricht einen konfessionellen Religionsunterricht als Wahlpflichtfach zur Seite zu stellen. Der EKD-Vorsitzende Bischof Huber etwa beklagt, eine "Ethik ohne Gott" erhalte bislang Vorrang gegenüber einer "Ethik mit Gott". Doch in der Hauptstadt gibt es auch eine historisch begründete atheistische Tradition und viele muslimische Schüler. Das Bild ist durchaus heterogen.