Deutschland
Renten steigen erstmals in Ost und West einheitlich um 4,57 Prozent - Heil (SPD) spricht von Meilenstein

Die Renten in Deutschland steigen zum 1. Juli um 4,57 Prozent. Das teilte das Bundesministerium für Arbeit und Soziales in Berlin mit. Laut Ministerium liegt die Anpassung der Altersbezüge im dritten Jahr in Folge oberhalb von vier Prozent.

    Eine Seniorin hält ihren Rentenbescheid in der Hand.
    Die Renten steigen ab dem 1. Juli um 4,57 Prozent. (picture alliance / dpa / Felix Kästle)
    Erstmals erfolgt die Anpassung der Renten bundeseinheitlich, nachdem der Rentenwert in Ostdeutschland im vergangenen Jahr bereits den Wert in Westdeutschland erreicht hatte. Bundesarbeitsminister Heil sagte, 34 Jahre nach der Deutschen Einheit sei das ein Meilenstein für das Land. Arbeit sei in Ost und West mit Blick auf die Rente gleich viel wert. Der SPD-Politiker betonte, mit dem Rentenpaket II werde man die gesetzliche Rente nun dauerhaft stabilisieren. Mit der Aktienrente, die von der Koalition als Generationenkapital bezeichnet wird, entlaste man zudem die zukünftigen Beitragszahler. Damit stelle man sicher, dass auch die junge Generation zukünftig im Vergleich zur arbeitenden Bevölkerung nicht ärmer werde, warb Heil.
    Den Angaben zufolge bedeutet die Anpassung um 4,57 Prozent im Fall einer Standardrente bei durchschnittlichem Verdienst und 45 Beitragsjahren einen Anstieg um 77,40 Euro im Monat.

    Aktienrente soll Entlastung bringen

    Anfang März hatten Heil und Bundesfinanzminister Lindner die Pläne zur Einführung einer Aktienrente vorgestellt. Bis Mitte der 30er Jahre soll ein Kapitalstock von mindestens 200 Milliarden Euro aufgebaut und in Aktien investiert werden. Die Erträge fließen dann als Zuschüsse in die gesetzliche Rentenkasse. In diesem Jahr wird der Kapitalstock mit einem Darlehen von zwölf Milliarden Euro, das im Etat des Finanzministeriums eingeplant ist, begründet. Verwaltet würde das Geld demnach von einer aufzubauenden "Stiftung Generationenkapital".
    Lindner erklärte, damit traue man sich einen echten Paradigmenwechsel zu. Es sei überfällig, die Kapitalmärkte für die gesetzliche Rentenversicherung zu nutzen, sagte der FDP-Politiker
    Diese Nachricht wurde am 19.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.