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Reportage: Chronische Bronchitis und Asthma

Bei chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen handelt es sich um einen Sammelbegriff für Krankheiten, die durch Husten, vermehrten Auswurf und Atemnot gekennzeichnet sind. Da steckt auch schon die Tücke im Detail, denn es gibt noch eine andere Erkrankung, die bei oberflächlicher Betrachtung genau die gleichen Symptome zeigt: das Asthma. Eigentlich müssten beide Krankheiten zu unterscheiden sein, denn es gibt Methoden, die Diagnose zu stellen.

Von Barbara Weber |
    "Nehmen Sie bitte hier in der Kammer Platz."

    Im Herzzentrum der Uniklinik Köln ist die Pneumologie untergebracht. Hier, in einem der Untersuchungszimmer, testet die technische Assistentin Sabine Ricke die Lungenfunktion ihrer Patienten. Heute nimmt Jochen Drüke in der Glaskabine Platz. Jochen Drüke leidet seit seiner Kindheit an schwerem Asthma und wird deshalb regelmäßig in der Klinik untersucht.

    "Der Zustand heute ist eigentlich der, dass ich nur unter Medikamenten einen brauchbaren Zustand habe, sodass ich auch mal die ein oder andere Treppe steigen kann, größere körperliche Belastungen sind eigentlich nicht möglich, andere Anstrengungen wie schweres Heben sollte man eigentlich vermeiden, weil man dann sehr schnell aus der Puste kommt. Ja, man ist schon stark eingeschränkt gegenüber einem gesunden Menschen."

    In der Kammer befindet sich ein Lungentestgerät, das mit einem Computer verbunden ist.

    "Die Kammeruntersuchung haben sie bisher schon gemacht beim Lungenfacharzt? Ja, wird ja regelmäßig gemacht, einmal pro Quartal. So, ich schließ jetzt die Tür. So, jetzt geht's los. Bitte nehmen Sie das Mundstück in den Mund, und zuerst Mal normal atmen. Ja, sehr schön, ein kleines bisschen schneller: Ein, aus, ein, aus, aus, aus, aus, aus und normal weiteratmen. Das war jetzt gerade der Munddruck. Und beim nächsten Mal tief ausatmen, Lunge leer machen, und mit Schuss wieder raus, aus, aus, aus, und normal weiteratmen, Mundstück aus dem Mund, Klammer von der Nase. Puh! Prima, so ist es gut. Dankeschön!"

    Ein Ausdruck zeigt das Ergebnis der Untersuchung.
    Dr. Andrea Koch, Oberärztin und Leiterin des Schwerpunktes Pneumologie:

    "Jetzt gucken wir mal die Kurve an. Es kommt jetzt auf verschiedene Parameter an: einmal auf die maximale Ausatmung nach maximaler Einatmung, die innerhalb einer Sekunde Ausatmung gemessen wird, und da haben Sie nur 46 Prozent ihres Sollwertes erreicht, das heißt, sie haben schon eine schwergradige Obstruktion. Da machen wir jetzt Folgendes: Wir lassen sie jetzt zwei Hübe eines kurz wirksamen Bronchien erweiternden Medikamentes inhalieren, warten dann eine Viertelstunde, und dann machen wir genau dieselbe Lungenfunktion noch einmal und gucken, ob sich dieser schnelle Ausatemwert gebessert hat."

    Der Patient inhaliert das Medikament.

    "So, Herr Drüke, wir gehen in die zweite Runde, das Gleiche noch mal."

    Dann misst die Assistentin erneut die Lungenfunktion. Das Ergebnis, so Dr. Andrea Koch, ist eindeutig:

    "Nach dem 15-Minuten-Warten hat sich jetzt die Lungenfunktion um 15 bis 20 Prozent verbessert. Und das ist auch ein signifikantes Ansprechen und ganz typisch für das Asthma bronchiale, dass wir es mit einer reversiblen Atemwegsobstruktion zu tun haben. Das ist so ganz typisch für das Asthma und nicht für die COPD. Das ist der Unterschied auch, mit dem man noch mal die Lungenfunktion herausarbeiten kann."