Sebastian Berger: "Mein Name ist Sebastian Berger, ich bin 34 Jahre alt, wohne in Köln und bin herzkrank."
Roman Pfister: "Roman Pfister, ich bin Oberarzt hier am Herzzentrum der Uniklinik Köln und betreue die Herzinsuffizienz- und Kardiomyopathie-Sprechstunde. Herr Berger, wie geht es Ihnen im Moment? Hat sich etwas verändert seit der letzten Vorstellung, was die körperliche Belastbarkeit angeht?"
Sebastian Berger: "Die Belastbarkeit ist gleich geblieben, sodass ich da momentan keine Probleme habe."
Roman Pfister: "Auch bei stärkerer Belastung? Treppensteigen oder so etwas?"
Sebastian Berger: "Durch den Eingriff bin ich wesentlich fitter geworden, kann auch ganz normal meine drei Etagen wieder laufen. Arbeiten klappt auch, ich musste zwar den Arbeitsplatz wechseln, aber alles ist gut."
Autor: "Eingriff, das heißt?"
Roman Pfister: "Bei Herrn Berger lag eine asymmetrische Verdickung des Herzmuskels vor, der dazu führte, dass das Herz das Blut schlecht auswerfen kann. Nur gegen erhöhten Widerstand. Diese Muskelwulst haben wir dann über eine Verödung deutlich reduziert in der Größe. Das war anscheinend erfolgreich, weil es zu einer deutlichen Verbesserung der Belastbarkeit geführt hat. Ich würde vorschlagen, dass wir eine Echokardiografie machen, um uns das Herz noch mal anzugucken, um zu gucken, ob der Effekt von unserer Verödungstherapie damals auch wirklich anhaltend ist."
Henrik ten Freyhaus: "Dr. Henrik ten Freyhaus, ich bin hier im Echokardiografie-Labor der Klinik tätig und habe Herrn Berger schon mehrfach untersucht – sowohl vor als auch nach der Intervention. "
Autor: "Sie haben schon etwas Gel auf den Ultraschallkopf aufgetragen."
Henrik ten Freyhaus: "Ich werde den Schallkopf hier neben dem Brustbein aufsetzen und das Herz darstellen. Man erkennt hier in der Mitte dieses Septum, die Wand zwischen linker Herzhauptkammer und rechter Herzhauptkammer, die hier in dem Fall verdickt ist. Durch die Erkrankung bedingt. Die Funktion des Herzens, die systolische Funktion, das heißt die Austreibungsfunktion, ist aber vollkommen normal."
Autor: "Jetzt sieht man blaue und rote Farbpunkte zappeln."
Henrik ten Freyhaus: "Wir schauen ja von oben im Bild nach unten, das heißt alles, was sich nach oben bewegt, wird in roten bis gelben Farbtönen dargestellt. Was sich vom Schallkopf wegbewegt, nach unten im Bild, das wird in blauen bis weißen Farbtönen dargestellt. Dann würde ich wieder die Mitralklappe, die Einlassklappe des linken Herzens untersuchen, die mit dem Farbdoppler gesehen jetzt keine Undichtigkeit aufweist. Man sieht kein blaues Fähnchen hier im Vorhof. Das würde man sehen bei einer Undichtigkeit. Letztendlich schaut man hier, ob eine Flussbeschleunigung vor der Aortenklappe vorliegt. Jetzt würde ich Herrn Berger mal bitten, in den Bauch zu pressen, feste bitte, feste pressen, wunderbar. Und bitte weiteratmen. Da kann man schon eine gewisse Erhöhung dieser Flussgeschwindigkeit unter diesem Provokationsmanöver erkennen. Aber da sind wir noch immer im nicht beunruhigenden Bereich. Wenn man das jetzt einmal vergleicht: Wir haben hier jetzt etwas über drei Meter pro Sekunde, und mit dem Ruhesignal verglichen, in dem wir so knapp drei Meter pro Sekunde hatten. Man hat hier schon eine gewisse Erhöhung diese Flussgeschwindigkeit durch das Provokationsmanöver."
Autor: "Aber nicht dramatisch."
Henrik ten Freyhaus: "Genau."
Autor: "Und? Für heute zufrieden?"
Henrik ten Freyhaus: "Von meiner Seite bin ich zufrieden."
Sebastian Berger: "Von meiner Seite eher bin ich wirklich fit, ich kann meine Einkäufe hochschleppen, die drei Etagen. Ich bin sehr zufrieden."
Roman Pfister: "Im Herzultraschall hat sich gezeigt, dass der Befund unverändert ist, was die Verengung im Herzausflusstrakt angeht. Auf was wir achten müssen im Grundsatz bei dieser Erkrankung, ist zum einen die Herzschwächesymptomatik, die haben Sie im Moment nicht mehr nach dieser Behandlung. Insofern sind wir da sehr zufrieden. Das zweite sind eben Rhythmusstörungen, die bei dieser Erkrankung auftreten. Das scheint relativ selten bei Ihnen der Fall zu sein. Da müssen wir einfach ein Auge drauf haben. Wenn das häufiger wird, dann müssten wir Langzeit-EKG-Untersuchungen machen. Wir sind sehr zufrieden."