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Reportage
Operation an Herzklappe

Wenn Funktionsstörungen an Herzklappen den Bewegungsspielraum eines Patienten beeinträchtigen, dann kann eine Operation wieder für mehr Lebensqualität sorgen.

Von Renate Rutta | 17.12.2013
    "Wir behandeln heute einen 84-jährigen Patienten, der bereits seit einem Jahr zunehmend Luftnot hat und dadurch jetzt in seinem Aktionsradius doch stark eingeschränkt war."
    Bei dem Patienten - so Privatdozent Dr. Volker Rudolph - ist eine Herzklappe undicht.
    "Eine hochgradige Undichtigkeit der Einlassklappe in die linke Herzkammer, der Mitralklappe. Und nach ausführlicher Vordiagnostik führen wir bei dem Patienten jetzt ein Mitralclipping durch, das heißt, eine kathetergestützte Reparatur der Mitralklappe."
    Der Patient liegt bereits in Narkose.
    "Das ist eine flache Narkose. Dennoch benötigt man die Narkose, um zu gewährleisten, dass der Patient sehr ruhig liegt während der Prozedur und er auch die Ultraschallsonde, die sich in der Speiseröhre befindet und die man braucht für die Prozedur, toleriert."
    Die Ultraschallsonde liefert den Ärzten Ultraschallbilder vom Herzen und so können sie den Eingriff am Monitor verfolgen. Dr. Rudolph macht einen Schnitt in der Leiste und schiebt den Katheter vorsichtig durch die Vene Richtung Herz.
    "Wir haben jetzt die Vene punktiert und würden über einen Draht jetzt die Schleuse nach oben führen in den rechten Vorhof, um dann im rechten Vorhof die Punktion des Vorhofseptums durchzuführen."
    Dr. Rudolph hat den Katheter bis in den rechten Vorhof des Herzens vorgeschoben. Nun muss er ein kleines Loch in die Herzscheidewand machen, um mit dem Katheter in den linken Vorhof zu gelangen.
    "Wir haben jetzt das Vorhofseptum punktiert und haben jetzt auch die Schleuse des Kathetersystems in den linken Vorhof vorgeführt und bereiten jetzt den Clip, also den Katheter, an dem der Clip sich befindet, noch vor, den wir dann im nächsten Schritt über die Schleuse in den linken Vorhof einführen.
    Also die Schleuse bietet uns sozusagen eine sichere Straße für den Katheter, an dem der Clip befestigt ist, um dort eben in den linken Vorhof zu kommen.
    Der Clip ist jetzt noch am Katheter und über diesen Katheter, der auch steuerbar ist, kann man den Clip dann an die Mitralklappe steuern und ihn dort befestigen."
    Bevor der Clip eingesetzt wird, spült das Operationsteam den Clip und testet, ob er auch funktionstüchtig ist und keinen Defekt hat.
    "Dann kommt es jetzt darauf an, dass man den Clip ausrichtet, sodass er in der richtigen Position, dort, wo die Mitralklappe eben krank ist und dafür braucht man jetzt das Ultraschall ganz maßgeblich. Also das wird sicher einige Minuten dauern, bis man dann da die richtige Position hat in aller Regel."
    "Wir haben den ersten Clip jetzt befestigt und gucken jetzt das Resultat an in der Echokardiografie also im Ultraschall. Dabei geht es einmal darum, wie viel Undichtigkeit da noch ist, zum anderen, ob man sicher den Clip an der Mitralklappe befestigt hat."
    Trotz Clip schließt die Mitralklappe noch nicht dicht.
    "Wir haben uns jetzt dazu entschieden, einen zweiten Clip zu implantieren. Sozusagen seitlich an der Außenseite des ersten Clips ist jetzt noch eine Restundichtigkeit der Klappe. Da würden wir jetzt den zweiten Clip befestigen und damit diese Restundichtigkeit beseitigen."
    "Der zweite Clip ist jetzt in Position. Jetzt würden wir den Katheter aus dem Patienten entfernen und damit ist die Prozedur beendet."