Es ist einfach, etwas abzulehnen, wenn man es ohnehin nicht tun kann. So erklärt sich wohl der aktuelle Konsens darüber, dass das Klonen von Menschen international geächtet werden sollte. Alle Erfahrungen beim Klonen von Säugetieren zeigen: Das Verfahren bringt schwere, oft tödliche Fehlbildungen mit sich. Schuld daran ist das Verfahren selbst. Die Verjüngungskur einer erwachsenen, spezialisierten Zelle zurück an den Lebensbeginn schaffen ihre Gene nie alle zugleich. Rudolf Jänisch vom MIT in Boston hat dazu eingehende Studien an Mäusen unternommen:
Die Probleme sind die des epigenetischen Reprogrammierens. Ein somatischer Zellkern der, sagen wir, von einer Hautzelle kommt, ist so programmiert, dass er die hautzellgemäßen Funktionen ausübt, meinetwegen Haare zu wachsen, aber nicht die Gene zu aktivieren, die für die Embryonalentwicklung wichtig sind. Diese Gene sind zwar da, sind intakt da, aber sie sind schweigend, sie sind abgestellt. Das Problem, dass dieser Nukleus hat, ist ob er diese Gene wieder anstellen kann und das macht er ungenügend und deshalb sterben die meisten ab, weil sie es entweder gar nicht schaffen, oder es nur ungenügend schaffen, und deshalb haben wir die Abnormalitäten.
Je nachdem, wie wichtig die Gene sind, die die Rückprogrammierung ins embryonale Stadium nicht schaffen, desto schwerer fallen die Schäden aus. Aber selbst die Tiere, die äußerlich gesund wirken, haben Probleme, betont Rudolf Jänisch:
Bei Mäusen sind solche Versuche eingehend gemacht worden mit einem ganz klaren Ergebnis: Dass die Mäuse, wenn sie jung sind, normal sind, genauso wie die Kühe, aber wenn sie ein bisschen älter werden, bei einem Mausalter von eineinhalb Jahren, dann sterben 80 Prozent ab, mit schwersten Schäden. Plötzlich. Das zeigt, dass sie nicht normal waren, dass man diese Normalität nicht so einfach sehen kann, wenn man sagt: Ich untersuche mal, ob die die Organe, ob die Herz und Leber haben und so etwas. Die haben natürlich Herz und Leber, sonst würden sie nicht da sein. Das heißt, das sind verfrühte Schlüsse. Die ganzen Kühe und die ganzen klonierten Farmtiere, die bisher existieren, sind alle jung, und nur mit der Maus konnte man das bisher machen, weil eine Maus eine viel geringere Lebenszeit hat.
Nun kann man argumentieren, dass der Klonerfolg bei den Säugetieren von Art zu Art sehr unterschiedlich ist. Mit Rindern und Ziegen geht es leicht, bei Ratten wurde der erste Klon dagegen erst kürzlich geboren. Von den Tierexperimenten kann man daher nicht auf die Gattung Menschen schließen. Auf alle Fälle, stellt Harry Griffin, Direktor am Roslin Institut, der Geburtsstätte des Schafes Dolly, fest:
Wir wissen nicht, wie empfindlich der Mensch bei seiner Entwicklung auf anomales Anschalten der Gene reagiert. Und wir stellen an einen menschlichen Embryo höhere Ansprüche als an einen Kuh-Embryo. Von geklonten Kühen erwarten wir Gesundheit und eine gute Milchproduktion. Die Intelligenz der Kuh kümmert uns weniger. Deshalb wird die Übertragung der Technologie vom Tier auf den Menschen immer ein Schritt ins Ungewisse sein.
Der deutsche Klon-Fachmann Eckhard Wolf von der TU München, kann sich dennoch vorstellen, dass die technischen Probleme beim Klonen des Menschen eines Tages überwunden werden:
Darum ist auch meine Meinung, man kann die Argumentation, das Klonen von Menschen zu verbieten, auf keinen Fall nur auf naturwissenschaftliche Gegebenheiten gründen. Diese Argumente sind nur so lange gültig, bis jemand das Gegenteil beweist;
Das Klonverbot müsse daher ethisch begründet sein. Ein wichtiges Argument dafür geht auf den Philosophen Immanuel Kant zurück. Ihm zufolge darf das Leben eines jeden Menschen keinen anderen Zweck haben als sich selbst. Die Instrumentalisierung des Lebens geht gegen die Würde des Menschen. Und wer einen Menschen produziert, damit er einem älteren oder toten Menschen gleicht, der instrumentalisiert ihn. Noch dazu würde ein Klon-Mensch die in ihn gesetzten Erwartungen oft gar nicht erfüllen können, denn Klone, das wissen die Forscher von ihren Tierexperimenten, unterscheiden sich deutlich von ihren genetischen Vorgängern, nicht nur in der Fellzeichnung, auch im Verhalten.
Sie sind definitiv unähnlicher als eineiige Zwillinge, die natürlich oder durch Embryosplitting entstanden sind.
Die Probleme sind die des epigenetischen Reprogrammierens. Ein somatischer Zellkern der, sagen wir, von einer Hautzelle kommt, ist so programmiert, dass er die hautzellgemäßen Funktionen ausübt, meinetwegen Haare zu wachsen, aber nicht die Gene zu aktivieren, die für die Embryonalentwicklung wichtig sind. Diese Gene sind zwar da, sind intakt da, aber sie sind schweigend, sie sind abgestellt. Das Problem, dass dieser Nukleus hat, ist ob er diese Gene wieder anstellen kann und das macht er ungenügend und deshalb sterben die meisten ab, weil sie es entweder gar nicht schaffen, oder es nur ungenügend schaffen, und deshalb haben wir die Abnormalitäten.
Je nachdem, wie wichtig die Gene sind, die die Rückprogrammierung ins embryonale Stadium nicht schaffen, desto schwerer fallen die Schäden aus. Aber selbst die Tiere, die äußerlich gesund wirken, haben Probleme, betont Rudolf Jänisch:
Bei Mäusen sind solche Versuche eingehend gemacht worden mit einem ganz klaren Ergebnis: Dass die Mäuse, wenn sie jung sind, normal sind, genauso wie die Kühe, aber wenn sie ein bisschen älter werden, bei einem Mausalter von eineinhalb Jahren, dann sterben 80 Prozent ab, mit schwersten Schäden. Plötzlich. Das zeigt, dass sie nicht normal waren, dass man diese Normalität nicht so einfach sehen kann, wenn man sagt: Ich untersuche mal, ob die die Organe, ob die Herz und Leber haben und so etwas. Die haben natürlich Herz und Leber, sonst würden sie nicht da sein. Das heißt, das sind verfrühte Schlüsse. Die ganzen Kühe und die ganzen klonierten Farmtiere, die bisher existieren, sind alle jung, und nur mit der Maus konnte man das bisher machen, weil eine Maus eine viel geringere Lebenszeit hat.
Nun kann man argumentieren, dass der Klonerfolg bei den Säugetieren von Art zu Art sehr unterschiedlich ist. Mit Rindern und Ziegen geht es leicht, bei Ratten wurde der erste Klon dagegen erst kürzlich geboren. Von den Tierexperimenten kann man daher nicht auf die Gattung Menschen schließen. Auf alle Fälle, stellt Harry Griffin, Direktor am Roslin Institut, der Geburtsstätte des Schafes Dolly, fest:
Wir wissen nicht, wie empfindlich der Mensch bei seiner Entwicklung auf anomales Anschalten der Gene reagiert. Und wir stellen an einen menschlichen Embryo höhere Ansprüche als an einen Kuh-Embryo. Von geklonten Kühen erwarten wir Gesundheit und eine gute Milchproduktion. Die Intelligenz der Kuh kümmert uns weniger. Deshalb wird die Übertragung der Technologie vom Tier auf den Menschen immer ein Schritt ins Ungewisse sein.
Der deutsche Klon-Fachmann Eckhard Wolf von der TU München, kann sich dennoch vorstellen, dass die technischen Probleme beim Klonen des Menschen eines Tages überwunden werden:
Darum ist auch meine Meinung, man kann die Argumentation, das Klonen von Menschen zu verbieten, auf keinen Fall nur auf naturwissenschaftliche Gegebenheiten gründen. Diese Argumente sind nur so lange gültig, bis jemand das Gegenteil beweist;
Das Klonverbot müsse daher ethisch begründet sein. Ein wichtiges Argument dafür geht auf den Philosophen Immanuel Kant zurück. Ihm zufolge darf das Leben eines jeden Menschen keinen anderen Zweck haben als sich selbst. Die Instrumentalisierung des Lebens geht gegen die Würde des Menschen. Und wer einen Menschen produziert, damit er einem älteren oder toten Menschen gleicht, der instrumentalisiert ihn. Noch dazu würde ein Klon-Mensch die in ihn gesetzten Erwartungen oft gar nicht erfüllen können, denn Klone, das wissen die Forscher von ihren Tierexperimenten, unterscheiden sich deutlich von ihren genetischen Vorgängern, nicht nur in der Fellzeichnung, auch im Verhalten.
Sie sind definitiv unähnlicher als eineiige Zwillinge, die natürlich oder durch Embryosplitting entstanden sind.