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Ressourcenverbrauch
Viele LED-Lampen sind inzwischen fest im Sockel verbaut

LED-Lampen gelten als energieeffizient und langlebig. Doch viele lassen sich nicht austauschen, sondern sind fest im Sockel der Leuchte verbaut, weshalb ganze Lampen weggeworfen werden. Doch oft können Fachhändler oder Hersteller helfen.

Von Dieter Nürnberger |
    LED-Lampen helfen Energie zu sparen
    LED-Lampen gelten zwar als energieeffizient, doch oftmals lässt sie sich nicht von dem Sockel lösen (dpa / picture alliance / Armin Weigel)
    "Da ist alles drin - da ist der Dimmer eingebaut. Das kann ich ja mit keiner anderen Technik, mit Halogen wäre so etwas undenkbar."
    Stefan Rosenthal ist Geschäftsführer eines Fachgeschäfts für Licht. In einer Seitenstraße des Kurfürstendamms in Berlin präsentiert er mehr als nur Leuchten. "Licht erleben" heißt sein Credo. Er steht gerade neben einem sehr dünnen, stabähnlichen Objekt. Modernstes LED-Design, welches auf Knopfdruck überraschend hell und raumfüllend erstrahlt. Verbaut sind hier Dutzende von winzigen Leuchtdioden - und man merkt, dass die Zeiten vorbei sind, in denen einfach eine Glühlampe in einen Sockel geschraubt wurde. Auch Fachhändler Stefan Rosenthal weiß, dass die zunehmende Nicht-Austauschbarkeit von LED-Komponenten ein viel diskutiertes Thema ist. Kundenorientiert findet er die Entwicklung nicht:
    "Das ist ein kniffliges Thema. Aber es gibt tatsächlich Möglichkeiten, die Leuchtdioden-Platten mit Werkzeug wieder auszuschrauben. 99 Prozent - das würde ich sagen - ist aber tatsächlich nicht austauschbar, zumindest nicht vom Endverbraucher. Es wird zwar immer davon gesprochen, dass die LED 50.000 und mehr Stunden hält, aber die Garantiezeit für ein Produkt beträgt bei uns immer noch zwei Jahre. Soll heißen: Im Zweifel hat der Endverbraucher das Pech."
    LED-Lampen langlebig, gehen dennoch kaputt
    Im Oktober 2016 fand das ZDF-Verbrauchermagazin "WISO" in einer Stichprobe heraus, dass in einigen großen Möbelhäusern bei rund 70 Prozent der Deckenleuchten die LED-Lampen inzwischen fest im Sockel verbaut sind. Sie lassen sich vom Kunden nicht mehr austauschen. Eine Entwicklung, die von Umwelt- und Verbraucherorganisationen kritisiert wird. Philip Sommer von der Deutschen Umwelthilfe sagt, dass LED-Lampen zwar Top in Punkto Energieeffizienz seien, aber trotz der durchschnittlich eher langen Haltbarkeit gingen eben auch LED-Lampen immer wieder mal vorzeitig kaputt:
    "Von daher ist es wichtig, dass der Verbraucher hier die Möglichkeit hat, das Leuchtmittel wechseln zu können, wann er das will. Und nicht gleich das ganze Gerät austauschen zu müssen."
    Die Deutsche Umwelthilfe befürchtet, dass künftig viele Verbraucher bei kaputten LED-Lichtquellen gleich die ganze Leuchte wegschmeißen werden. Ein unnötiger Ressourcenverbrauch, sagt Sommer. Doch warum werden immer mehr LED-Module fest verbaut? Die Industrie betont vor allem neue Konstruktionen bei den Leuchten. Jürgen Waldorf ist Geschäftsführer des Fachverbands Licht beim Zentralverband Elektrotechnik und Elektroindustrie, ZVEI:
    "Hier können Sie natürlich ganz klar auch andere Designs gestalten, als Sie das vorher mit gesockelten Leuchtmitteln machen konnten - aufgrund der Kleinheit dieser Bauteile. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass Sie Leuchten bekommen, bei denen Sie vielleicht auch die Farbtemperatur verändern können: Beispielsweise nicht nur farbiges Licht, sondern auch warm-weißes oder auch kalt-weißes Licht einstellen können. Je nach Gusto - und das ist mit den herkömmlichen Technologien nicht möglich gewesen."
    Fachhändler oder Hersteller können Ersatzteile einbauen
    Dank LED-Technologie könne Licht somit besser als je zuvor auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt werden. Der Grund dafür, weshalb manche LED-Lichtquellen austauschbar seien und andere nicht:
    "Es kann fest eingebaut sein, sodass es vergossen ist. Dann können Sie gar nichts auseinanderbauen. Es kann aber auch sein, dass die LED oder die LED-Module austauschbar sind. Das bedeutet, man kann von den Herstellern Ersatzteile bekommen. Und die können entweder vom Fachhändler eingebaut werden oder vom Hersteller selbst."
    Kunden müssten sich deshalb mehr als zuvor informieren, rät der ZVEI-Experte. Auf dem EU-Energielabel steht inzwischen in der Regel zwar der Hinweis, dass die verbauten LED-Lampen in der Leuchte nicht ausgetauscht werden können. Allerdings fehlt die Angabe, ob dies im Reparaturfall vielleicht doch der Hersteller oder ein Fachhändler leisten kann.
    Ganze Lampen müssten auf Wertstoffhöfen entsorgt werden
    Philip Sommer von der Deutschen Umwelthilfe sieht zudem Schwierigkeiten beim Recycling. Da in den Leuchtdioden wertvolle Rohstoffe wie seltene Erden verbaut werden, gehörten diese ohnehin nicht in den Hausmüll.
    "Das heißt, man kann sie etwa in die Lampensammlung geben, wie bei vielen Drogerie- oder auch Supermärkten vorhanden. Wenn nun aber die ganze Leuchte auch noch dranhängt, es somit nicht nur um das Leuchtmittel geht, dann hat man es schwieriger. Dann müssen nämlich nur die örtlichen Wertstoffhöfe oder bestimmte große Elektrogerätevertreiber diese auch zurücknehmen."