Neun Spieltage sind es jeweils in der 1. und in der 2. Fußball-Bundesliga noch, die jetzt ab dem 16. Mai durchgeführt werden sollen. Die DFL plant mit zwei englischen Wochen, so dass der deutsche Meister am 27. Juni gekürt werden soll, der Meister der 2. Liga soll einen Tag später feststehen – sollte nichts dazwischen kommen. Und danach werden in Relegationsspielen auch die Auf- und Absteiger zwischen 1. und 2. Liga ermittelt. Ob es auch Auf- und Abstieg zwischen 2. und 3. Liga geben wird, ist noch unklar, da die Fortsetzung der 3. Liga vom Deutschen Fußball-Bund noch nicht beschlossen wurde.
RB Leipzigs Sportdirektor Markus Krösche sieht kein Problem darin, dass der Wiederbeginn nach so langer Pause nun so rasch erfolgt. Er sagte heute morgen im DLF: "Ich glaube, dass es ist extrem wichtig ist, dass wir jetzt einfach nächste Woche starten. Ich sage mal, die Rahmenbedingungen, auch die Wettbewerbsfähigkeit, glaube ich, die ist gegeben, weil einfach alle Bundesliga-Vereine im Großen und Ganzen die gleiche Voraussetzung hatten."
DeutschlandTrend: Hälfte der Deutschen gegen Fortsetzung
Es sind Spiele ohne Publikum und damit auch ohne die gewohnte Stadionatmosphäre, aber nicht nur das wird anders sein als vorher. Nach dem Video des inzwischen suspendierten Hertha-Spielers Salomon Kalou war die Skepsis gewachsen, dass das Sicherheits- und Hygienekonzept der DFL nicht von allen Spielern mit der nötigen Ernsthaftigkeit aufgenommen wurde. Einer Umfrage von infratest dimap für den "ARD-DeutschlandTrend" zufolge ist die Hälfte der Deutschen gegen eine Fortsetzung der Fußball-Bundesliga während der Coronakrise.
Nach langen Diskussionen um Sonderrechte für den Fußball, erklärte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert: "Dieser Spielbetrieb ist kein normaler Spielbetrieb. Jedem in der Liga muss klar sein, wir spielen auf Bewährung und jeder Spieltag ist eine Chance zu beweisen, dass wir den nächsten verdient haben."
Sorge vor Fan-Ansammlungen
Diejenigen, die dem Wiederbeginn entgegenfiebern, muss klar sein, dass weiterhin Kontaktverbote gelten. Christian Seifert glaubt nicht, dass es durch die Austragung der Spiele zu Fan-Ansammlungen vor Stadien oder zu größerem gemeinsamen Treffen zum Anschauen der Partien vor heimischen Fernsehern kommen wird.
Bremens Innensenator Ulrich Mäurer ist da skeptischer: "Wenn zu erwarten steht, dass es zu massiven Konzentrationen, zu Ausschreitungen oder zu anderen Vorfällen kommt, wo man sagen muss - bei aller Abwägung - das ist nicht hinnehmbar. Es verstößt gegen alle unsere Vorschriften, was also hier Abstandsgebote angeht und so weiter, Versammlungsverbot, dann bleibt überhaupt keine Alternative als zu verbieten. Aber das ist gegenwärtig reine Theorie. Wir schauen uns mal einfach das Wochenende an und am Montag danach wissen wir mehr."
Der Städtetag in Nordrhein-Westfalen, wo die meisten Partien stattfinden werden, fordert ein Konzept, um Ansammlungen von Fangruppen vor den Stadien zu verhindern.
Der 26. Spieltag, mit dem es weitergeht, hält gleich das Derby zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 bereit. Außerdem treffen Union Berlin und der FC Bayern München, Fortuna Düsseldorf und der SC Paderborn und der 1. FC Köln und der FSV Mainz 05 aufeinander.
Der ausstrahlende Bezahlsender Sky kündigte an, dass die ersten beiden Spieltage am 16. und 23. Mai im Fernsehen frei empfangbar sein werden. Bevor es losgeht, müssen alle 36 Teams erst einmal in ein siebentägiges Quarantäne-Trainingslager.