Es war eine Rede, die aufhorchen ließ: 2017 sagte der französische Präsident Macron während eines Besuchs in Burkina Faso, er könne nicht akzeptieren, dass sich ein Großteil des Kulturerbes afrikanischer Staaten in Europa und speziell in Frankreich befinde. Macron kündigte daher an, Kulturgüter an afrikanische Staaten zurückzugeben.
Daraufhin gab er ein Gutachten in Auftrag, das diese Rückgaben vorbereiten sollte. Seither allerdings ist nicht allzu viel passiert. Kritiker warfen Macron vor, auf seine Worte keine Taten folgen zu lassen.
Statuen und Säbel
Nun aber steht Frankreich tatsächlich kurz davor, mehrere Kunstschätze an Benin und den Senegal zu restituieren. Die französische Nationalversammlung hat ein entsprechendes Restitutionsgesetz gebilligt.
Konkret geht es um 26 Statuen und andere Kunstwerke aus dem sogenannten Schatz von Béhanzin, die bislang im Pariser Museum für außereuropäische Kunst am Quai Branly zu sehen waren. Sie sollen in Kürze nach Benin zurückkehren. Der Senegal erhält außerdem einen Säbel zurück, der derzeit im Pariser Armeemuseum aufbewahrt wird.
Heikle Debatte
Dieses Gesetz sei die erste Umsetzung dessen, was Macron damals angestoßen hat, nämlich die kulturellen Beziehungen zwischen Frankreich und Afrika auf völlig neue Füße zu stellen, sagte Frankreich-Korrespondent Jürgen König im Dlf. Das Gesetz sei ein erster Schritt, die Debatte werde Frankreich aber noch auf Jahre beschäftigen.
Die Rückgabe-Debatte sei in Frankreich heikel, erklärte König: "Es gibt in Frankreich ein Gesetz, wonach alles, was zu den Sammlungen französischer Nationalmuseen gehört, als unveräußerlich gilt. Und von dieser Regelung wird mit dem neuen Gesetzentwurf zum ersten Mal vorsichtig abgewichen."