Weniger technische Hindernisse und mehr Qualität und Effizienz im europäischen Bahnverkehr – das will die Europäische Union will mit ihrer Interoperabilitätsrichtlinie erreichen. Es geht unter anderem um eine einheitliche europäische Regelung für die Markteinführung von Eisenbahnfahrzeugen.
Das diese neuen Fahrzeuge so leise wie möglich sein sollen, um den Bahnlärm zu reduzieren – davon steht in der Neufassung der Richtlinie nichts, sagt Frank Gross, Sprecher der Bürgerinitiative "Pro Rheintal" in Boppard:
"Und das hat zum Beispiel jetzt in der Praxis bewirkt, dass eine Firma, die bereits ein neues Drehgestell, das lärmarm ist, in Auftrag gegeben hatte, von diesem Auftrag wieder abgesprungen ist, weil sie gesagt hat, wir haben viel schärfere Richtlinien erwartet und jetzt brauchen wir das gar nicht. Und wir verlieren unsere Wettbewerbsfähigkeit, wenn wir da investieren und andere tun das dann nicht."
Auch die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken von den Grünen ist enttäuscht darüber, dass Brüssel die Neufassung der Eisenbahn-Richtlinie nicht dazu genutzt hat, das Thema Bahnlärm anzupacken und leisere Güterwaggons durchzusetzen:
"Das Problem ist, dass da die Anforderungen hinter dem zurückbleiben, was auch die deutschen Vertreter fordern. Nämlich das bei den Güterwagen, die ja die Lautstärke ausmachen und die Belastungen, dass da die Grenzwerte nicht reduziert werden. Da passiert gar nichts."
Lärmgrenzwerte gelten weiterhin nicht für bereits zugelassene Güterwaggons, die teilweise 60 oder 70 Jahre alt sind, kritisiert Höfken:
"Es wird aber auch nichts gemacht bei den Wartungsvorschriften. Denn nach einiger Zeit nutzen sich ja die Räder ab und es wird immer lauter und auch hier wird nichts getan."
Auch die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken von den Grünen ist enttäuscht darüber, dass Brüssel die Neufassung der Eisenbahn-Richtlinie nicht dazu genutzt hat, das Thema Bahnlärm anzupacken und leisere Güterwaggons durchzusetzen:
"Das Problem ist, dass da die Anforderungen hinter dem zurückbleiben, was auch die deutschen Vertreter fordern. Nämlich das bei den Güterwagen, die ja die Lautstärke ausmachen und die Belastungen, dass da die Grenzwerte nicht reduziert werden. Da passiert gar nichts."
Lärmgrenzwerte gelten weiterhin nicht für bereits zugelassene Güterwaggons, die teilweise 60 oder 70 Jahre alt sind, kritisiert Höfken:
"Es wird aber auch nichts gemacht bei den Wartungsvorschriften. Denn nach einiger Zeit nutzen sich ja die Räder ab und es wird immer lauter und auch hier wird nichts getan."
Bürgerinitiative "Pro Rheintal" fordert Lärm Monitoring in der EU
Gross:
"Nein, also in Brüssel ist es leider so, dass insbesondere die Lobbyisten aus der Industrie natürlich ihre Leute vor Ort haben und die geben den Abgeordneten Informationen, dass die Bahnen sowieso in schwierigen Situationen sind und das sie sich gegen den LKW behaupten müssen und so weiter. Und dementsprechend wird die EU immer wieder aufgefordert, möglichst keine zusätzlichen Kosten zu verursachen und dementsprechend ist der Bahnlärm eigentlich dort kein Thema."
Das will die Bürgerinitiative "Pro Rheintal" jetzt vor der Europawahl ändern. Zum Tag des Lärms am 30. April sind Mahnwachen an mehreren Stellen des Mittelrheintals geplant, mit denen Brüssel zum Handeln aufgefordert werden soll. Gefordert wird auch ein Lärm Monitoring in der gesamten Europäischen Gemeinschaft, wie es die Schweiz schon seit Jahren betreibt. Es geht um ein flächendeckendes Netz von Lärmmessstationen an den Bahnschienen, erläutert Frank Gross von "Pro Rheintal":
"Wir brauchen ein flächendeckendes Monitoring, um eben diese Verkehrslärmentwicklung in Zukunft im Griff zu behalten. Das ist eine ganz wichtige Anregung an die Politik, dass dies jetzt schnellstens geschieht."
Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken möchte jedoch nicht nur nach Brüssel schauen, sondern auch nach Berlin. Nicht nur Richtung Politik, sondern auch Richtung Bahnvorstand. Sie will manche Züge im lärmgeplagten Mittelrheintal langsamer machen:
"Wir haben als Land gerade ein Gutachten in Auftrag gegeben, wie können wir jenseits solcher Diskussionsebenen auch was tun, zum Beispiel beim Tempolimit. Da haben wir herausgefunden, dass es jetzt schon nationale Möglichkeiten gibt, hier das Tempo zu verringern und die Lärmbelastung deutlich zu reduzieren."
Auch diese Forderung nach einem strikteren Tempolimit für Güterzüge im Mittelrheintal wird ein Thema der Mahnwachen am 30.4 sein – dem internationalen Tag gegen den Lärm.
"Nein, also in Brüssel ist es leider so, dass insbesondere die Lobbyisten aus der Industrie natürlich ihre Leute vor Ort haben und die geben den Abgeordneten Informationen, dass die Bahnen sowieso in schwierigen Situationen sind und das sie sich gegen den LKW behaupten müssen und so weiter. Und dementsprechend wird die EU immer wieder aufgefordert, möglichst keine zusätzlichen Kosten zu verursachen und dementsprechend ist der Bahnlärm eigentlich dort kein Thema."
Das will die Bürgerinitiative "Pro Rheintal" jetzt vor der Europawahl ändern. Zum Tag des Lärms am 30. April sind Mahnwachen an mehreren Stellen des Mittelrheintals geplant, mit denen Brüssel zum Handeln aufgefordert werden soll. Gefordert wird auch ein Lärm Monitoring in der gesamten Europäischen Gemeinschaft, wie es die Schweiz schon seit Jahren betreibt. Es geht um ein flächendeckendes Netz von Lärmmessstationen an den Bahnschienen, erläutert Frank Gross von "Pro Rheintal":
"Wir brauchen ein flächendeckendes Monitoring, um eben diese Verkehrslärmentwicklung in Zukunft im Griff zu behalten. Das ist eine ganz wichtige Anregung an die Politik, dass dies jetzt schnellstens geschieht."
Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken möchte jedoch nicht nur nach Brüssel schauen, sondern auch nach Berlin. Nicht nur Richtung Politik, sondern auch Richtung Bahnvorstand. Sie will manche Züge im lärmgeplagten Mittelrheintal langsamer machen:
"Wir haben als Land gerade ein Gutachten in Auftrag gegeben, wie können wir jenseits solcher Diskussionsebenen auch was tun, zum Beispiel beim Tempolimit. Da haben wir herausgefunden, dass es jetzt schon nationale Möglichkeiten gibt, hier das Tempo zu verringern und die Lärmbelastung deutlich zu reduzieren."
Auch diese Forderung nach einem strikteren Tempolimit für Güterzüge im Mittelrheintal wird ein Thema der Mahnwachen am 30.4 sein – dem internationalen Tag gegen den Lärm.