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RIAS-Kammerchor und Ensemble Resonanz
Schmerzensmusik

"Die Sieben letzten Worte Jesu am Kreuz" haben so manchen Komponisten zu besonderen Werken animiert. So auch den Schotten James MacMillan, dessen Stück im Mittelpunkt des Programms des RIAS Kammerchors steht. Kontrast dazu erklingen meditative Vokalwerke aus Renaissance und Barock.

Am Mikrofon: Rainer Baumgärtner |
    Der RIAS-Kammerchor vor einer Betonwand
    Der RIAS-Kammerchor (Matthias Heyde)
    Der RIAS-Kammerchor gilt als einer der besten Chöre der Welt, besonders, wenn es um Werke aus dem Bereich der Alten Musik geht. Zugleich widmet er sich auch Projekten zeitgenössischer Komponisten.
    In einem schlüssig konzipierten Konzert in der Fastenzeit stellt er unter der Überschrift "Tenebrae" (Finsternis) vier Werke aus beiden Welten miteinander in Beziehung. Instrumental unterstützt werden die Berliner dabei vom Hamburger Ensemble Resonanz.
    Im Zentrum des Abends steht das 1994 entstandene Werk des Schotten James MacMillan über die "Sieben letzten Worte Jesu am Kreuz". Es stellt eine Mischung aus der Meditation über die Kreuzigung Christi und der dramatischen Darstellung der Abschiedsworte dar. Inhaltlich hat es Bezüge zu großen Vokalkompositionen von Johann Sebastian Bach und Tomás Luís de Victoria. Der RIAS-Kammerchor verbindet so Barock und Renaissance.
    Bachs Abschiedsmotette "Komm, Jesu komm" und Victorias Gesänge für die Stundengebete der Karwoche. Mit diesen Gesangsstücken im Kontrast steht danach die selten zu hörende "Fantasia für Streicher", eine Art Leidensmusik, die Hans Werner Henze 1966 für den Film "Der junge Törless" komponierte.
    Johann Sebastian Bach
    "Komm, Jesu, komm", Motette für zwei vierstimmige Chöre, BWV 229
    Tomás Luís de Victoria
    Tenebrae Responsorien
    Hans Werner Henze
    Fantasia für Streicher
    James MacMillan
    Seven Last Words from the Cross
    RIAS-Kammerchor
    Ensemble Resonanz
    Leitung: Justin Doyle
    Aufnahme vom 2.3.2018 aus der Philharmonie Berlin, Kammermusiksaal