Unerledigte Fälle
Richterbund: "Alarmsignale für überlasteten Rechtsstaat häufen sich"

Bei den Staatsanwaltschaften in Deutschland steigt die Zahl der unerledigten Fälle.

    Justitia vor grauem Himmel
    2024 gab es knapp 933.000 offene Verfahren. (imago stock&people)
    Laut einer Umfrage im Auftrag der "Deutschen Richterzeitung" bei den Justizverwaltungen der Länder gab es im vergangenen Jahr knapp 933.000 offene Verfahren. Das waren fast 30 Prozent mehr als drei Jahre zuvor.
    Die Lage in Hamburg hat sich den Angaben zufolge besonders verschlechtert. Dort hat sich die Zahl der unerledigten Fälle im Vergleich zu 2021 mehr als verdoppelt. Berlin ist das einzige Bundesland, in dem die Zahl leicht gesunken ist.
    Der Geschäftsführer des Deutschen Richterbunds, Rebehn, sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Alarmsignale für einen überlasteten Rechtsstaat häuften sich. Im vergangenen Jahr habe die Justiz mehr als 60 dringend Tatverdächtige aus der Untersuchungshaft entlassen müssen, weil ihre Strafverfahren nicht mit der gebotenen Schnelligkeit bearbeitet werden konnten. Rebehn forderte ein Sofortprogramm, um die Lage zu verbessern.
    Diese Nachricht wurde am 11.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.