Die kleine Hafenstadt Oostende an der belgischen Küste. Immer weniger Fischerboote starten von hier raus auf den Nordatlantik. Die EU zahlt Subventionen für alle, die aus dem Fischereigeschäft aussteigen. So ist die belgische Fischfangflotte in den letzten zehn Jahren von 150 auf 80 Boote gesunken.
Der 30 Meter lange, blau-weiße Kahn heißt Ramblers, die vier Männer gehören zur Besatzung. Brot, Wasser und Werkzeug landen gleich palettenweise an Bord.
Zehn Tage soll die nächste Fahrt dauern, erzählt Maschinist Peter Zwaenepoel.
"Sie fahren raus um Seezungen zu fangen, dort wo die Themse in die Nordsee fließt."
Das Geschäft läufe mäßig, berichtet Peter. Sie hätten ungefähr die gleichen Fischerträge wie früher. Es gebe halt weniger Boote, das mache es etwas einfacher.
Das sind Auswirkungen der letzten Reform der EU-Fischereipolitik im Jahr 2002. Damals wollte die EU gegen die Überfischung der Meere vorgehen. Sie hatte Abwrackprämien für Schiffe ausgeschrieben, gleichzeitig aber auch die Modernisierung der restlichen Flotte gefördert. So gibt es heute zwar weniger, aber dafür größere Schiffe, die umso mehr Fisch fangen.
Peter hält das für einen fatalen Fehler.
Direkt am Hafen in Oostende liegt auch das Büro des belgischen Fischerei-Verbandes. Der Direktor, Emiel Brouckaert, vertritt die belgischen Fischer auch gegenüber der Europäischen Union.
Heute präsentiert EU-Kommissarin Maria Damanaki ihren Entwurf für eine neue EU-Fischereipolitik, und das hat für Emiel Brouckaert und die Fischer in Oostende Konsequenzen. Die Fischerei-Kommissarin will die Fangquoten reduzieren und beruft sich dabei auf Zahlen des Wissenschaftler Netzwerkes "ICES" in Kopenhagen: Danach sind 60 Prozent der der Fischbestände im Nordatlantik überfischt, im Mittelmeer sogar 80 Prozent. Emiel Brouckaert will die Daten gar nicht bestreiten, aber er zieht völlig andere Schlüsse daraus:
"Was wir auf dem Meer sehen, zeigt uns, dass sich die Situation in den letzten Jahren stark verbessert hat, die Fangflotten sind kleiner geworden. Die Fischbestände erholen sich. Man muss einfach Fischart für Fischart angucken. Bei manchen müssen wir auch aufpassen. Aber die Fischer machen das und wissen, wie sie ihr Geschäft betreiben."
Emiel Brouckaert verlangt mehr Eigenverantwortung für seine Fischer. Sie seien die Experten, glaubt der belgische Industrievertreter. Doch die Stimme von Europas Fischern könnte von 2013 an an Gewicht verlieren. Dann soll die neue EU-Fischereipolitik in Kraft treten. Sie soll sich noch stärker nach Empfehlungen der Wissenschaft richten und nicht nach Industrieinteressen. Fangquoten sollen nicht mehr jedes Jahr neu von den Mitgliedsstaaten ausgehandelt werden, sondern langfristig festgelegt werden. Außerdem soll es die Möglichkeit geben, mit Fischfangrechten zu handeln. Und Beifang - also Fische, die versehentlich mit in den Netzen landen - sollen die Fischer künftig verkaufen dürfen. Im Moment werfen die Fischer noch pro Jahr etwa 1,3 Millionen Tonnen Fisch, den sie aus unterschiedlichen Gründen nicht fangen dürfen ins Meer zurück, meistens tot.
Der Maschinist Peter Zwaenepoel verabschiedet sich von seiner Frau und der kleinen Tochter. Gleich geht es mit dem Fischkutter raus auf die Nordsee. Wie oft noch, weiß er nicht. Aber wenn die Europäische Kommission ihre Fischereipolitik weiter verschärft, könnten auch die Quoten seines Berufsstandes weiter sinken. In ganz Belgien gibt es gerade noch 450 Fischer.
Der 30 Meter lange, blau-weiße Kahn heißt Ramblers, die vier Männer gehören zur Besatzung. Brot, Wasser und Werkzeug landen gleich palettenweise an Bord.
Zehn Tage soll die nächste Fahrt dauern, erzählt Maschinist Peter Zwaenepoel.
"Sie fahren raus um Seezungen zu fangen, dort wo die Themse in die Nordsee fließt."
Das Geschäft läufe mäßig, berichtet Peter. Sie hätten ungefähr die gleichen Fischerträge wie früher. Es gebe halt weniger Boote, das mache es etwas einfacher.
Das sind Auswirkungen der letzten Reform der EU-Fischereipolitik im Jahr 2002. Damals wollte die EU gegen die Überfischung der Meere vorgehen. Sie hatte Abwrackprämien für Schiffe ausgeschrieben, gleichzeitig aber auch die Modernisierung der restlichen Flotte gefördert. So gibt es heute zwar weniger, aber dafür größere Schiffe, die umso mehr Fisch fangen.
Peter hält das für einen fatalen Fehler.
Direkt am Hafen in Oostende liegt auch das Büro des belgischen Fischerei-Verbandes. Der Direktor, Emiel Brouckaert, vertritt die belgischen Fischer auch gegenüber der Europäischen Union.
Heute präsentiert EU-Kommissarin Maria Damanaki ihren Entwurf für eine neue EU-Fischereipolitik, und das hat für Emiel Brouckaert und die Fischer in Oostende Konsequenzen. Die Fischerei-Kommissarin will die Fangquoten reduzieren und beruft sich dabei auf Zahlen des Wissenschaftler Netzwerkes "ICES" in Kopenhagen: Danach sind 60 Prozent der der Fischbestände im Nordatlantik überfischt, im Mittelmeer sogar 80 Prozent. Emiel Brouckaert will die Daten gar nicht bestreiten, aber er zieht völlig andere Schlüsse daraus:
"Was wir auf dem Meer sehen, zeigt uns, dass sich die Situation in den letzten Jahren stark verbessert hat, die Fangflotten sind kleiner geworden. Die Fischbestände erholen sich. Man muss einfach Fischart für Fischart angucken. Bei manchen müssen wir auch aufpassen. Aber die Fischer machen das und wissen, wie sie ihr Geschäft betreiben."
Emiel Brouckaert verlangt mehr Eigenverantwortung für seine Fischer. Sie seien die Experten, glaubt der belgische Industrievertreter. Doch die Stimme von Europas Fischern könnte von 2013 an an Gewicht verlieren. Dann soll die neue EU-Fischereipolitik in Kraft treten. Sie soll sich noch stärker nach Empfehlungen der Wissenschaft richten und nicht nach Industrieinteressen. Fangquoten sollen nicht mehr jedes Jahr neu von den Mitgliedsstaaten ausgehandelt werden, sondern langfristig festgelegt werden. Außerdem soll es die Möglichkeit geben, mit Fischfangrechten zu handeln. Und Beifang - also Fische, die versehentlich mit in den Netzen landen - sollen die Fischer künftig verkaufen dürfen. Im Moment werfen die Fischer noch pro Jahr etwa 1,3 Millionen Tonnen Fisch, den sie aus unterschiedlichen Gründen nicht fangen dürfen ins Meer zurück, meistens tot.
Der Maschinist Peter Zwaenepoel verabschiedet sich von seiner Frau und der kleinen Tochter. Gleich geht es mit dem Fischkutter raus auf die Nordsee. Wie oft noch, weiß er nicht. Aber wenn die Europäische Kommission ihre Fischereipolitik weiter verschärft, könnten auch die Quoten seines Berufsstandes weiter sinken. In ganz Belgien gibt es gerade noch 450 Fischer.