Archiv

Konkurrenz zu China
Riesiges Transportnetz von USA bis Indien geplant

Die USA planen gemeinsam mit der EU, Indien und arabischen Staaten den Ausbau von Bahnstrecken und Häfen im Nahen Osten und Südasien. Das Projekt soll mit der sogenannten "Neuen Seidenstraße" konkurrieren, also den chinesischen Investitionen in die internationale Infrastruktur.

    Aerialaufsicht von einem Containerschiff im Meer in voller Geschwindigkeit.
    Das gemeinsame Schiffs- und Zugprojekt der USA, Indiens, der EU und arabischer Staaten gilt als Konkurrenz zur "Neuen Seidenstraße" Chinas. (Getty Images / Suriyapong Thongsawang)
    Die US-Regierung kündigte eine entsprechende Absichtserklärung während des G20-Gipfels in Neu Delhi an. Offiziell heißt es, man wolle eine globale Lücke schließen, um mehr Wohlstand und eine bessere Anbindung von Schlüsselregionen zu ermöglichen. "Das ist nichts anderes als historisch", sagte EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen. Sie sprach von der bisher direktesten Verbindung zwischen Indien, dem Persischen Golf und Europa - mit einer Eisenbahnverbindung, die den Handel zwischen Indien und Europa um 40 Prozent beschleunigen werde. Ähnlich äußerte sich US-Präsident Biden. Dessen Berater Sullivan erklärte, mit dem Projekt solle das Wachstum in mehreren kritischen Regionen der Welt gefördert werden. Außerdem werde es die Integration im gesamten Nahen Osten verbessern.
    Finanziert werden soll das Vorhaben unter anderem über die EU-Initiative Global Gateway. Sie sieht vor, in den nächsten Jahren bis zu 300 Milliarden Euro in die Infrastruktur von Schwellen- und Entwicklungsländern zu investieren.
    Das Nachrichtenportal "Axios" hatte zuvor berichtet, dass es sich um eine der wichtigsten Initiativen Washingtons handle, die darauf abziele, Chinas Einfluss im Nahen Osten einzudämmen. Für die "Neue Seidenstraße" schloss China beispielsweise zahlreiche Abkommen mit arabischen und osteuropäischen Staaten. Die EU kritisiert, dass China mit dem Projekt insbesondere ärmere Länder von sich abhängig macht.
    Diese Nachricht wurde am 10.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.