Dass Peter Kellner ratlos ist, kommt selten vor. Doch er wisse es nicht, er habe keine Ahnung, was bei der Unterhauswahl in zwei Wochen herauskommt, räumt der Meinungsforscher ganz offen ein. Dem Präsidenten des Londoner YouGov-Instituts geht es dabei wie seinen Kollegen. Denn allen Umfragen zufolge hat sich die politische Landschaft auf der Insel innerhalb von Tagen dramatisch verändert. Nick Clegg, der Chef der Liberaldemokraten, hat sich in der Fernsehdebatte der Spitzenkandidaten vor einer Woche derart gut geschlagen, dass aus der traditionellen Wahl zwischen den beiden großen Parteien, zwischen Labour und den konservativen Tories, nun offenbar ein Dreierrennen wird. Nick Clegg sei fast so populär wie Churchill, schreibt die "Sunday Times". Ist Clegg der britische Obama? , fragt der Guardian - Schlagzeilen, die den 43-Jährigen beflügeln.
"Das ist völlig absurd, etwas hochgejubelt. Aber zunehmend mehr Leute spüren, dass das eine andere Wahl ist als frühere. Diesmal gibt es mehr Möglichkeiten als nur die abgestandene, alte Zweiparteienpolitik der Vergangenheit."
Laut Umfragen haben die Liberaldemokraten nach der Elefantenrunde fast zu den Tories, den eigentlichen Favoriten, aufgeschlossen und die Labour-Partei von Premierminister Brown sogar überholt. Ob sie tatsächlich so erfolgreich abschneiden, hängt nun mit davon ab, ob sich Nick Clegg in den beiden noch ausstehenden Fernsehdebatten ebenfalls so gut behaupten kann. Schon heute Abend, wenn die Außenpolitik das Thema ist, könnte er unter Druck kommen. Die Liberaldemokraten sind die EU-freundlichste Partei im Königreich und Clegg muss einem eher EU-skeptischen Publikum erklären, warum er dafür ist, das britische Pfund abzuschaffen. Wenn die Einführung des Euro - anders als heute - je infrage komme, so hat er schon eingeschränkt, dann sei das eine Entscheidung, die die Briten in einem Referendum zu treffen hätten.
Clegg selbst könnte sich schon bald entscheiden müssen, wen er zu Großbritanniens nächstem Regierungschef macht. Denn die Liberaldemokraten werden zum Zünglein an der Waage, wenn es zu einem sogenannten "Hung"-Parlament kommt, wenn keine Partei - und danach sieht es im Moment aus - die absolute Mehrheit erreicht. Dann könnte, so die Tücken des britischen Mehrheitswahlrechts, vielleicht sogar Gordon Brown im Amt bleiben, auch wenn seine Partei deutlich weniger Stimmen erhält als die Konkurrenten.
"Das ist ein Wahlsystem, das die Tories gegenüber Labour benachteiligt - und kleinere Parteien ohnehin. Mit etwa gleich vielen Stimmen würden die Liberaldemokraten wesentlich weniger Sitze als Labour erhalten", "
erklärt John Curtice, Politikprofessor an der Glasgower Strathclyde Universität. "
"Die Labour-Partei könnte nur auf Platz drei kommen und dennoch, aufgrund von ungleichen Wahlkreisen, die meisten Abgeordneten bekommen. Wir bewegen uns auf ein Hung-Parlament zu, in dem die Labour-Partei möglicherweise sogar über einige Sitze mehr verfügt als die Konservativen."
Dann müssten sich die Liberaldemokraten entscheiden, ob sie sich auf ein Bündnis mit Gordon Brown einlassen. Der Frage, ob er dem unbeliebten Premierminister das Weiterregieren ermöglichen könnte, ist Nick Clegg bisher ausgewichen. Die Debatte heute Abend verspricht spannend zu werden.
"Das ist völlig absurd, etwas hochgejubelt. Aber zunehmend mehr Leute spüren, dass das eine andere Wahl ist als frühere. Diesmal gibt es mehr Möglichkeiten als nur die abgestandene, alte Zweiparteienpolitik der Vergangenheit."
Laut Umfragen haben die Liberaldemokraten nach der Elefantenrunde fast zu den Tories, den eigentlichen Favoriten, aufgeschlossen und die Labour-Partei von Premierminister Brown sogar überholt. Ob sie tatsächlich so erfolgreich abschneiden, hängt nun mit davon ab, ob sich Nick Clegg in den beiden noch ausstehenden Fernsehdebatten ebenfalls so gut behaupten kann. Schon heute Abend, wenn die Außenpolitik das Thema ist, könnte er unter Druck kommen. Die Liberaldemokraten sind die EU-freundlichste Partei im Königreich und Clegg muss einem eher EU-skeptischen Publikum erklären, warum er dafür ist, das britische Pfund abzuschaffen. Wenn die Einführung des Euro - anders als heute - je infrage komme, so hat er schon eingeschränkt, dann sei das eine Entscheidung, die die Briten in einem Referendum zu treffen hätten.
Clegg selbst könnte sich schon bald entscheiden müssen, wen er zu Großbritanniens nächstem Regierungschef macht. Denn die Liberaldemokraten werden zum Zünglein an der Waage, wenn es zu einem sogenannten "Hung"-Parlament kommt, wenn keine Partei - und danach sieht es im Moment aus - die absolute Mehrheit erreicht. Dann könnte, so die Tücken des britischen Mehrheitswahlrechts, vielleicht sogar Gordon Brown im Amt bleiben, auch wenn seine Partei deutlich weniger Stimmen erhält als die Konkurrenten.
"Das ist ein Wahlsystem, das die Tories gegenüber Labour benachteiligt - und kleinere Parteien ohnehin. Mit etwa gleich vielen Stimmen würden die Liberaldemokraten wesentlich weniger Sitze als Labour erhalten", "
erklärt John Curtice, Politikprofessor an der Glasgower Strathclyde Universität. "
"Die Labour-Partei könnte nur auf Platz drei kommen und dennoch, aufgrund von ungleichen Wahlkreisen, die meisten Abgeordneten bekommen. Wir bewegen uns auf ein Hung-Parlament zu, in dem die Labour-Partei möglicherweise sogar über einige Sitze mehr verfügt als die Konservativen."
Dann müssten sich die Liberaldemokraten entscheiden, ob sie sich auf ein Bündnis mit Gordon Brown einlassen. Der Frage, ob er dem unbeliebten Premierminister das Weiterregieren ermöglichen könnte, ist Nick Clegg bisher ausgewichen. Die Debatte heute Abend verspricht spannend zu werden.