Um den Mond bleibt ein Sonnenring zu sehen. Über der Südhalbkugel der Erde kommt es zu einer ringförmigen Sonnenfinsternis. Dass der Mond morgen zu klein ist, um es zu einer totalen Finsternis kommen zu lassen, hat zwei Gründe: Zum einen ist die Erde erst vor etwa sieben Wochen durch den sonnennächsten Punkt ihrer Bahn gelaufen. Die Sonne ist also am Himmel immer noch etwas größer als normal.
Zum anderen steht der Mond nicht im erdnächsten Teil seiner Bahn. Er erscheint daher nicht ganz so groß wie es theoretisch möglich wäre.
Beide Effekte führen dazu, dass auch zum Höhepunkt der Finsternis immer noch etwas Sonne rund um die Mondscheibe zu sehen ist – so wie der Rand einer Zwei-Euro-Münze sichtbar bleibt, wenn man eine Ein-Euro-Münze auf sie legt.
Dieses Schauspiel gibt einen Vorgeschmack darauf, wie Sonnenfinsternisse in vielen Millionen Jahren generell aussehen werden. Denn der Mond entfernt sich pro Jahr um etwa drei Zentimeter von der Erde – er wird also immer kleiner. Irgendwann ist er dann niemals mehr groß genug, um die Sonne voll abzudecken.
Uns in Mitteleuropa kann das morgen egal sein. Der Streifen der ringförmigen Finsternis zieht durch den Südpazifik, über Chile, Argentinien, den Südatlantik bis nach Angola. Über der Nordhalbkugel scheint die Sonne dagegen morgen Nachmittag völlig makellos.