Louie Hena steht hoch über der Schlucht. Unten fließt der Rio Grande in einem schmalen Bett. Das Wasser hat sich an dieser Stelle, im Nordosten von New Mexico, bis zu 200 Meter tief in den Felsen gefressen.
"Die ersten Menschen, die durch die Schlucht kamen, waren Tewa-Indianer. Sie hinterließen Zeichnungen mit Geschichten auf den Felssteinen", sagt Louie Hena.
Tewa leben in so genannten Pueblos, kleinen autonomen Dörfern zwischen Santa Fe und Taos. Louie zum Beispiel kommt aus dem Pueblo Teseuque. Seine Haut ist braun. Er hat schmale Augen. Die grauen Haare bedeckt ein Basecap. Und wahrscheinlich kann man sagen, er sieht indianisch aus. Auch seine Leute zogen durch die Schlucht, bevor sie sich am Rio Grande niederließen.
"Später kamen meine Leute Später kamen die Athabascans und dann der Stamm der Komantschen. Und dann Ciscos Leute", erzählt Louie. "Und die haben ihre Bierbüchsen genau hier fallen gelassen", erwidert Cisco Guevara und lacht.
Ein Kojote heult. Louie Hena und Cisco Guevara halten inne. Das Tier sitzt auf der anderen Seite der Schlucht. Es ist ein rauer Ort, aber wunderschön. Vor allem, wenn man so mit der Natur verbunden lebt wie Louie und Cisco.
Der ursprüngliche Plan war eine Bootstour auf dem Rio Grande. Denn Cisco hat ein Rafting-Unternehmen. Gemeinsam mit Louie führt er Touren. Doch draußen fühlt es sich an wie Winter: Hagelkörner liegen auf der Straße. Ist der Ausflug noch zu retten?
"Die ersten Menschen, die durch die Schlucht kamen, waren Tewa-Indianer. Sie hinterließen Zeichnungen mit Geschichten auf den Felssteinen", sagt Louie Hena.
Tewa leben in so genannten Pueblos, kleinen autonomen Dörfern zwischen Santa Fe und Taos. Louie zum Beispiel kommt aus dem Pueblo Teseuque. Seine Haut ist braun. Er hat schmale Augen. Die grauen Haare bedeckt ein Basecap. Und wahrscheinlich kann man sagen, er sieht indianisch aus. Auch seine Leute zogen durch die Schlucht, bevor sie sich am Rio Grande niederließen.
"Später kamen meine Leute Später kamen die Athabascans und dann der Stamm der Komantschen. Und dann Ciscos Leute", erzählt Louie. "Und die haben ihre Bierbüchsen genau hier fallen gelassen", erwidert Cisco Guevara und lacht.
Ein Kojote heult. Louie Hena und Cisco Guevara halten inne. Das Tier sitzt auf der anderen Seite der Schlucht. Es ist ein rauer Ort, aber wunderschön. Vor allem, wenn man so mit der Natur verbunden lebt wie Louie und Cisco.
Der ursprüngliche Plan war eine Bootstour auf dem Rio Grande. Denn Cisco hat ein Rafting-Unternehmen. Gemeinsam mit Louie führt er Touren. Doch draußen fühlt es sich an wie Winter: Hagelkörner liegen auf der Straße. Ist der Ausflug noch zu retten?
Der Rio Grande gilt seit hunderten Jahren als Lebensader und Sehnsuchtsort im Westen der USA. Entlang der Ufer des einst reißenden Stroms siedelten zuerst indigene Stämme – in einem Gebiet, das heute zum US-Bundesstaat New Mexico gehört.
Das Kulturzentrum der Indian Pueblos liegt flussabwärts in Albuquerque.[*] Und auch dort ist der Rio Grande allgegenwärtig – in Bild, Schrift und Wort.
Das Kulturzentrum der Indian Pueblos liegt flussabwärts in Albuquerque.[*] Und auch dort ist der Rio Grande allgegenwärtig – in Bild, Schrift und Wort.
Indigene erkannten die Bedeutung des Flusses früh
"Der Fluss ist der Grund, warum die Gemeinschaften, die wir heute Pueblos nennen, in dieser Gegend existieren konnten – 400 bis 500 Jahre bevor die Spanier die westliche Hemisphäre entdeckten", sagt Jon Ghahate. Er gehört zum Stamm der Laguna Pueblo Indianer:
"Angefangen im zehnten Jahrhundert entdeckten diese Gemeinschaften den Stellenwert des Flusses. Sie begannen Lebensmittel anzubauen. Sie waren nicht länger nur Jäger und Sammler."
Es entstanden unabhängige, stabile Gemeinschaften, die keine Kriege führten, erklärt Ghahate. "Kulturpädagoge" steht auf dem Namensschild, das er links an sein weißes Hemd gesteckt hat.
"Angefangen im zehnten Jahrhundert entdeckten diese Gemeinschaften den Stellenwert des Flusses. Sie begannen Lebensmittel anzubauen. Sie waren nicht länger nur Jäger und Sammler."
Es entstanden unabhängige, stabile Gemeinschaften, die keine Kriege führten, erklärt Ghahate. "Kulturpädagoge" steht auf dem Namensschild, das er links an sein weißes Hemd gesteckt hat.
Im nächsten Moment hetzt Ghahate über den halbrunden Innenhof des Zentrums. Auf ihn wartet die nächste Gruppe für einen Vortrag. Es sind Lehrerinnen und Erzieher. Es gibt eine Dauerausstellung im Kulturzentrum. Und eine weitere Schau ist allein einem Symbol der indigenen Kultur gewidmet, das aber in New Mexico allgegenwärtig ist, erzählt Kuratorin Rachel Moore. Eine stark stilisierte Sonne, ein roter offener Kreis mit Strahlen in vier Richtungen ziert zum Beispiel die Flagge des Bundesstaates.
"Ich bin Eingeborene aus New Mexico, aber diese Geschichte wird nicht unterrichtet. Du weißt nicht, woher die Flagge stammt", sagt Moore: "Es heißt immer nur: Und New Mexico wurde ein Bundesstaat der Vereinigten Staaten und wir haben diese coole Flagge. Aber unsere Geschichte führt weiter zurück."
Mehr als nur eine Sonne
Streng genommen geht es um einen Kriminalfall: Colonel James D. Stevenson und dessen Frau Matilda kamen Ende des 19. Jahrhunderts nach New Mexico. Sie wollten das soziale Zusammenleben der Zia Indianer erforschen und wissenschaftlich beschreiben. Die Menschen im Pueblo empfingen die Gäste mit offen Armen.
"Sie sind sehr gastfreundlich. Und so war es auch, als die Anthropologen zu Besuch kamen. Sie hatten den Auftrag des Smithsonian Instituts, die Kultur zu bewahren und die Kunst zu retten", erklärt Kuratorin Moore: "Sie waren überzeugt, dass die in 50 Jahren nicht mehr existiert."
Stevenson wollte bei seinen Gastgebern auch einen Tonkrug kaufen, der das Symbol einer Sonne trug. Ähnlich dem Kreis mit jeweils drei geraden Strahlen in alle vier Himmelsrichtungen. Ein heiliger Gegenstand der indigenen Kultur, nicht für Fremde bestimmt.
"Sie sind sehr gastfreundlich. Und so war es auch, als die Anthropologen zu Besuch kamen. Sie hatten den Auftrag des Smithsonian Instituts, die Kultur zu bewahren und die Kunst zu retten", erklärt Kuratorin Moore: "Sie waren überzeugt, dass die in 50 Jahren nicht mehr existiert."
Stevenson wollte bei seinen Gastgebern auch einen Tonkrug kaufen, der das Symbol einer Sonne trug. Ähnlich dem Kreis mit jeweils drei geraden Strahlen in alle vier Himmelsrichtungen. Ein heiliger Gegenstand der indigenen Kultur, nicht für Fremde bestimmt.
"Die Sonne gilt in allen Kulturen der Pueblos als Vater und als Schöpfer. Dieses Symbol zu erschaffen, würdigt den Schöpfer, würdigt woher wir kommen und was uns am Leben hält. Die Sonne lässt unsere Pflanzen wachsen. Die Sonne schafft die Jahreszeiten. Und das zeigt im Grunde, warum das Symbol so wichtig ist, für diese Menschen und für uns", erklärt Moore.
Wie aber kam das Symbol der Zia dann auf die Flagge des Bundesstaates? Und auf T-Shirts, Kaffeebecher, Topflappen und sogar Biergläser? Es muss wohl Diebstahl gewesen sein, davon ist Rachel Moore nach ihrer Recherche überzeugt:
"Das zeigt diese Zweideutigkeit: Auf der einen Seite akzeptieren die Gäste Gesellschaft und Freundschaft, um dann wieder alles zu missachten und zu sagen, im Interesse der Kunst sind meine Bedürfnisse wichtiger als deine und die deiner Kultur."
Der Krug verschwand aus dem Zeremonienraum, der Kiva, und tauchte später im Haus eines Künstlers in Santa Fe wieder auf. Das Symbol der Sonne wurde öffentlich, ohne dass jemand die Zias gefragt hatte. Es sei an der Zeit, über die Folgen und die Bedeutung der Kultur zu sprechen, sagt Kuratorin Moore.
Wie aber kam das Symbol der Zia dann auf die Flagge des Bundesstaates? Und auf T-Shirts, Kaffeebecher, Topflappen und sogar Biergläser? Es muss wohl Diebstahl gewesen sein, davon ist Rachel Moore nach ihrer Recherche überzeugt:
"Das zeigt diese Zweideutigkeit: Auf der einen Seite akzeptieren die Gäste Gesellschaft und Freundschaft, um dann wieder alles zu missachten und zu sagen, im Interesse der Kunst sind meine Bedürfnisse wichtiger als deine und die deiner Kultur."
Der Krug verschwand aus dem Zeremonienraum, der Kiva, und tauchte später im Haus eines Künstlers in Santa Fe wieder auf. Das Symbol der Sonne wurde öffentlich, ohne dass jemand die Zias gefragt hatte. Es sei an der Zeit, über die Folgen und die Bedeutung der Kultur zu sprechen, sagt Kuratorin Moore.
Im Kulturzentrum in Albuquerque wird Besuchern bewusst, dass die Geschichte Amerikas nicht mit der Ankunft der britischen Siedler oder der spanischen Eroberer beginnt. Und dass es ganz offensichtlich in der üblichen Erzählung weiße Flecken gibt:
"Die meisten Amerikaner, und das schließt mich mit ein, wenn wir Geschichte lernen, dann beginnen wir 1492," sagt Jon Ghahate.
Das Jahr in dem Christopher Columbus Amerika entdeckte.
"Die meisten Amerikaner, und das schließt mich mit ein, wenn wir Geschichte lernen, dann beginnen wir 1492," sagt Jon Ghahate.
Das Jahr in dem Christopher Columbus Amerika entdeckte.
Weiße Flecken in der Geschichte
"Doch davor existiert eine große Lücke. Und Dann kommt wieder eine Lücke und wir sprechen über 1776, das Jahr in dem die Vereinigten Staaten ihre Unabhängigkeit erklärten. Dann sprechen wir über die 1860er Jahre, den Bürgerkrieg. Es gibt immer diese weißen Flecken," erklärt Ghahate.
Aber die größte Lücke in der Erzählung der amerikanischen Geschichte existiere in der Zeit vor 1492, sagt Jon Ghahate:
"Denn wir wissen, dass hier bereits Gemeinschaften existiert haben, die sich auch heute noch hier befinden. Das war schon im Jahr 1000 nach Christus, also 100 Jahre bevor die Magna Charta besiegelt worden ist."
Als die Spanier dann im 16. Jahrhundert in der Gegend landeten, stellten sie fest, dass die Pueblos bewässern, dass sie auf Feldern in Waffelform anbauen und sie hatten Wasserkanäle. Die spanischen Eroberer kannten die Praxis: Wenn Du ein Dorf besiedelst, bau eine Kirche und grabe einen Wasserkanal.
Aber die größte Lücke in der Erzählung der amerikanischen Geschichte existiere in der Zeit vor 1492, sagt Jon Ghahate:
"Denn wir wissen, dass hier bereits Gemeinschaften existiert haben, die sich auch heute noch hier befinden. Das war schon im Jahr 1000 nach Christus, also 100 Jahre bevor die Magna Charta besiegelt worden ist."
Als die Spanier dann im 16. Jahrhundert in der Gegend landeten, stellten sie fest, dass die Pueblos bewässern, dass sie auf Feldern in Waffelform anbauen und sie hatten Wasserkanäle. Die spanischen Eroberer kannten die Praxis: Wenn Du ein Dorf besiedelst, bau eine Kirche und grabe einen Wasserkanal.
"Die Berichte der Spanien erzählen von Gräsern, die über die Bäuche ihrer Pferde streifen. Weite Grasflächen, ja, New Mexico hat sich ziemlich verändert. Der Rio Grande taucht in der Literatur und in Filmen immer als der große Fluss ganz im Westen auf," sagt Adrian Oglesby. Oglesby ist Professor an der Universität von New Mexico und Anwalt für Wasserrecht:
"Das war eine Wunschvorstellung in den Köpfen der Leute, die den Fluss nie gesehen hatten. Die wussten nicht, dass der Fluss auch manchmal austrocknet. Es ist ein Fluss zwischen Überfluss und Hunger. Ganz viel Wasser und dann wieder nichts."
"Das war eine Wunschvorstellung in den Köpfen der Leute, die den Fluss nie gesehen hatten. Die wussten nicht, dass der Fluss auch manchmal austrocknet. Es ist ein Fluss zwischen Überfluss und Hunger. Ganz viel Wasser und dann wieder nichts."
Der Fluss wird gemanagt
Oglesby sagt, der Rio Grande sei heute von seinem natürlichen Verlauf abgeschnitten. Er wird "gemanagt". Der Fluss darf nie breiter sein als 182 Meter, so schreibt es ein Bundesgesetz vor. Dabei haben der Wechsel aus Flut und Trockenheit und das Wasser, das sich immer wieder ein neues Bett sucht, einmaliges geschaffen. Treffpunkt mit Oglesby ist ein kleiner State Park in Albuquerque.
Eine Schulklasse steht am Ufer des Rio Grande vor einem Wäldchen aus amerikanischen Sumpfpappeln. Breite Bäume, deren Äste wie Arme in den Himmel greifen. Im Herbst sind deren goldgelbe Blätter kilometerweit zu sehen. Die Bäume sind 78 Jahre alt; von 1941, als die letzte große Flut Baumsamen in den Boden schwemmte.
"Was man hier auch sieht, sind Jetty Jacks. Diese Metallkreuze waren ursprünglich dafür gedacht, Panzer im Zweiten Weltkrieg zu stoppen. Doch nach dem Krieg bemerkte man, dass man sie benutzen kann, um die Ufer des Flusses zu kontrollieren. Sie haben tausende in die Erde gesetzt, damit der Fluss nicht mehr über die Ufer tritt", erklärt Oglesby.
Mittlerweile versuchen Stadt, Staat und Bundesbehörden gegenzusteuern. Im Besucherzentrum zeigt Superintendent Heather MacCurdy auf einer Karte auf Felder in direkter Umgebung des Parks. Die Fläche ist mit Geld aus einem landesweiten Fonds für Umweltschutz gekauft worden.
"Der Park an sich hat nur 15 Hektar, und wir haben nicht genügend Personal, um weitere 40 Hektar zu übernehmen", MacCurdy.
Aber ein Naturschutzgebiet könnte auf den angrenzenden Feldern entstehen. Auf der Fläche sollen Pflanzen für Wildtiere gesetzt werden, sagt MacCurdy. Man komme mit dem Pflanzen eigentlich nicht hinterher, erklärt Oglesby. Selbst die US-Armee war schon im Einsatz:
"Das ist hier ein Seitenarm des Flusses, den das Ingenieurs-Korps der Armee gegraben hat. Wenn das Wasser steigt, flutet es den Seitenarm, eine Art künstlicher Rückstau, in dem kleine Süßwasserfische brüten. Hier ist ein Foto von den kleinen silbernen Bitterfischen."
Bundesgesetze zum Schutz gefährdeter Arten zwingen Behörden aktiv zu werden, wenn der Rio Grande droht ganz auszutrocknen. Weiter südlich ist dieses Schreckensszenario abseits der normalen Schwankungen längst Realität, wie der Klimaforscher Dave Gutzler anhand einer Karte zeigt:
"Wir sind hier in New Mexico. Der obere Flussabschnitt zwischen Colorado und El Paso wird von Schmelzwasser gespeist. Aber wir zweigen das gesamte Wasser ab."
"Der Park an sich hat nur 15 Hektar, und wir haben nicht genügend Personal, um weitere 40 Hektar zu übernehmen", MacCurdy.
Aber ein Naturschutzgebiet könnte auf den angrenzenden Feldern entstehen. Auf der Fläche sollen Pflanzen für Wildtiere gesetzt werden, sagt MacCurdy. Man komme mit dem Pflanzen eigentlich nicht hinterher, erklärt Oglesby. Selbst die US-Armee war schon im Einsatz:
"Das ist hier ein Seitenarm des Flusses, den das Ingenieurs-Korps der Armee gegraben hat. Wenn das Wasser steigt, flutet es den Seitenarm, eine Art künstlicher Rückstau, in dem kleine Süßwasserfische brüten. Hier ist ein Foto von den kleinen silbernen Bitterfischen."
Bundesgesetze zum Schutz gefährdeter Arten zwingen Behörden aktiv zu werden, wenn der Rio Grande droht ganz auszutrocknen. Weiter südlich ist dieses Schreckensszenario abseits der normalen Schwankungen längst Realität, wie der Klimaforscher Dave Gutzler anhand einer Karte zeigt:
"Wir sind hier in New Mexico. Der obere Flussabschnitt zwischen Colorado und El Paso wird von Schmelzwasser gespeist. Aber wir zweigen das gesamte Wasser ab."
Südlich von El Paso, einer Stadt im benachbarten Texas, gibt es deshalb einen Abschnitt des Rio Grande, der bekannt geworden ist als der vergessene Ausläufer. Der Fluss hat dort kein Wasser mehr, das gesamte Wasser ist entnommen worden. Das heißt, das Wasser, das durch New Mexico fließt, erreicht schon lange nicht mehr die Mündung des Flusses am Golf von Mexiko. Im Süden wird der Rio Grande nur noch von Zuflüssen aus Mexiko gespeist. Streng genommen ist es nicht mehr der gleiche Fluss.
Zurück zur Schlucht, wo Louie und Cisco eigentlich ihre Rafting-Tour geplant hatten.
"Wir fahren jetzt stromaufwärts zum Rio Grande del Norte Monument. Wir folgen dem Fluss in einem Tal, die Orilla Recreation Area. Orilla steht für grüne Ufer, es ist sehr beliebt und ich bin überrascht, wie viele Tierarten es dort immer noch gibt", erklären Louie und Cisco: "Die Straße verläuft nur auf einer Seite und es ist schwer auf die andere zu kommen. Also die Tiere können sich frei bewegen: Dickhornschafe, Rehe, Berglöwen, Luchse, zig Vogelarten. Das ist ein Paradies für Vogelkundler, man sieht viele verschiedene Arten. Vor allem Greifvögel, Habichte und Adler."
Zurück zur Schlucht, wo Louie und Cisco eigentlich ihre Rafting-Tour geplant hatten.
"Wir fahren jetzt stromaufwärts zum Rio Grande del Norte Monument. Wir folgen dem Fluss in einem Tal, die Orilla Recreation Area. Orilla steht für grüne Ufer, es ist sehr beliebt und ich bin überrascht, wie viele Tierarten es dort immer noch gibt", erklären Louie und Cisco: "Die Straße verläuft nur auf einer Seite und es ist schwer auf die andere zu kommen. Also die Tiere können sich frei bewegen: Dickhornschafe, Rehe, Berglöwen, Luchse, zig Vogelarten. Das ist ein Paradies für Vogelkundler, man sieht viele verschiedene Arten. Vor allem Greifvögel, Habichte und Adler."
Abenteuer als Geschäftsmodell
Der Nationalpark Rio Grande del Norte liegt unterhalb der Stadt Taos. Zum Treffpunkt ist Cisco Guevara ohne Boot und ohne Ruder gekommen, aber mit einem weißen Kleinbus. Er trägt einen schwarzen Hut mit breiter Krempe. Am Kinn ist sein Bart schon beinahe weiß:
"Es gab hier früher viel mehr Wasser. Früher kamen die Adrenalin-Junkies für die Stromschnellen. Der untere Teil des Flusses hatte uns gar nicht interessiert - die untere Schlucht. Aber um unseren Betrieb zu retten, mussten wir auch andere Abenteuer anbieten. So entstand die Idee für eine Tour mit lokaler Kultur, Festmahl und floaten."
Am unteren Teil des Nationalparks, am Orilla Verde hat Louie bereits ein Feuer gemacht und trotz des Regens Essen aufgefahren und erklärt:
"Das ist Chicos Stew, gekocht aus getrockneten Maiskörnen und Rindfleisch, dann gelbe und grüne, große Zucchini, grüner Salat mit Erdbeeren und Blaubeeren und frisches traditionelles Ofen-Brot. Und das ist ein Gewürz, das in den Eintopf kommt – Zitronensalbei."
Es schmeckt hervorragend, wenn man nur nah genug ans wärmende Feuer rückt. Cisco beginnt die Geschichte seiner Familie zu erzählen:
"Ich bin Mistizo, also ein Halbblut. Der europäische Teil meiner Familie kam hier her mit den ersten spanischen Eroberern, 1540; mit Vásquez de Coronado. Sie heirateten in die lokale indigene Bevölkerung und seitdem sind wir hier."
"Es gab hier früher viel mehr Wasser. Früher kamen die Adrenalin-Junkies für die Stromschnellen. Der untere Teil des Flusses hatte uns gar nicht interessiert - die untere Schlucht. Aber um unseren Betrieb zu retten, mussten wir auch andere Abenteuer anbieten. So entstand die Idee für eine Tour mit lokaler Kultur, Festmahl und floaten."
Am unteren Teil des Nationalparks, am Orilla Verde hat Louie bereits ein Feuer gemacht und trotz des Regens Essen aufgefahren und erklärt:
"Das ist Chicos Stew, gekocht aus getrockneten Maiskörnen und Rindfleisch, dann gelbe und grüne, große Zucchini, grüner Salat mit Erdbeeren und Blaubeeren und frisches traditionelles Ofen-Brot. Und das ist ein Gewürz, das in den Eintopf kommt – Zitronensalbei."
Es schmeckt hervorragend, wenn man nur nah genug ans wärmende Feuer rückt. Cisco beginnt die Geschichte seiner Familie zu erzählen:
"Ich bin Mistizo, also ein Halbblut. Der europäische Teil meiner Familie kam hier her mit den ersten spanischen Eroberern, 1540; mit Vásquez de Coronado. Sie heirateten in die lokale indigene Bevölkerung und seitdem sind wir hier."
Die anschließende Fahrt führt zum oberen Teil des Flusses, wo das Wasser wilder wird. Die so genannte Taos Box ist als Wildwassergebiet weltbekannt.
"Unser Leben ist stark beeinflusst von der Natur. Diese spektakulären Ausblicke haben Einfluss auf unsere Gefühle. Wir tanken Energie, um ein besseres Leben zu führen", sagt Cisco.
Die übrige Gesellschaft habe dagegen die Verbindung zur Natur verloren, klagen Cisco und Louie am höchsten Punkt der Tour. Von hier aus ist der Rand der Hochebene zu erkennen, die von der Schlucht zerschnitten wird. Oberhalb der Kante fällt der Blick auf noch höhere Gipfel.
"Die moderne Gesellschaft hat diese Verbindung verloren. Und das erklärt vielleicht, warum es solche Probleme mit der Jungend gibt. Die haben noch viel weniger Kontakt zur Natur. Es gibt Hoffnung. Das ist auch ein Grund, warum Louie und ich das schon so lange machen: So können wir die Jungend wieder in Kontakt bringen mit der Natur."
Cisco und Louie tun alles, um die Natur und Traditionen in New Mexico zu erhalten. Selbst ohne Bootstour ist das Erleben des Rio Grande ein Abenteuer und eine große Offenbarung.
"Unser Leben ist stark beeinflusst von der Natur. Diese spektakulären Ausblicke haben Einfluss auf unsere Gefühle. Wir tanken Energie, um ein besseres Leben zu führen", sagt Cisco.
Die übrige Gesellschaft habe dagegen die Verbindung zur Natur verloren, klagen Cisco und Louie am höchsten Punkt der Tour. Von hier aus ist der Rand der Hochebene zu erkennen, die von der Schlucht zerschnitten wird. Oberhalb der Kante fällt der Blick auf noch höhere Gipfel.
"Die moderne Gesellschaft hat diese Verbindung verloren. Und das erklärt vielleicht, warum es solche Probleme mit der Jungend gibt. Die haben noch viel weniger Kontakt zur Natur. Es gibt Hoffnung. Das ist auch ein Grund, warum Louie und ich das schon so lange machen: So können wir die Jungend wieder in Kontakt bringen mit der Natur."
Cisco und Louie tun alles, um die Natur und Traditionen in New Mexico zu erhalten. Selbst ohne Bootstour ist das Erleben des Rio Grande ein Abenteuer und eine große Offenbarung.
[*] Anmerkung der Redaktion
An dieser Stelle haben wir in Text und Audiofassung einen Fehler korrigiert: Albuquerque ist zwar die größte Stadt von New Mexico, die Hauptstadt des Bundesstaats ist jedoch Santa Fe.
An dieser Stelle haben wir in Text und Audiofassung einen Fehler korrigiert: Albuquerque ist zwar die größte Stadt von New Mexico, die Hauptstadt des Bundesstaats ist jedoch Santa Fe.