![Robert F. Kennedy Jr. sagt in der Senatsanhörung aus. Robert F. Kennedy Jr. sagt in der Senatsanhörung aus.](https://bilder.deutschlandfunk.de/8d/da/85/b7/8dda85b7-7cfb-44ce-aa86-c641ca5f1814/usa-gesundheitsminister-robert-f-kennedy-100-1920x1080.jpg)
Bei der Abstimmung im Senat erhielt der 71-Jährige eine knappe Mehrheit. Damit folgte die von den Republikanern kontrollierte Kammer einmal mehr der Personalpolitik von Präsident Trump. Mehr als 75 Nobelpreisträger hatten sich öffentlich gegen die Nominierung Kennedys ausgesprochen. Unter anderem führten sie eine fehlende Qualifikation und mangelnde Erfahrung an.
Der studierte Jurist verfügt über keinerlei medizinische oder naturwissenschaftliche Ausbildung. Die oppositionellen Demokraten konfrontierten Kennedy in der Senats-Anhörung mit früheren Aussagen wie etwa jener, das Coronavirus sei "ethnisch ausgerichtet" und greife vor allem Weiße und Schwarze an, während es "aschkenasische Juden und Chinesen" verschone.
Kennedy erklärte im Senat, seine früheren Äußerungen würden falsch wiedergegeben oder aus dem Kontext gerissen. Auch sei er kein Impfgegner, Vakzine spielten seiner Ansicht nach vielmehr "eine wesentliche Rolle in der Gesundheitsversorgung". Allerdings trete er für eine strengere Prüfung der medizinischen Sicherheit von Impfungen ein. In der Vergangenheit hatte Kennedy etwa die wissenschaftlich widerlegte These vertreten, Impfungen könnten Autismus auslösen.
Inhaltlich nannte Kennedy als eine seiner Prioritäten im Gesundheitsministerium unter anderem, gegen die weite Verbreitung chronischer Erkrankungen sowie der Fettleibigkeit in der US-Bevölkerung vorgehen zu wollen. Der sechsfache Vater ist ein Fast-Food-Kritiker - ein Thema, bei dem er mit dem Burger- und Cola-Fan Trump allerdings nicht auf einer Linie liegt.
Politisches Wechselbad
Kennedy ist der Neffe des 1963 ermordeten Präsidenten John F. Kennedy und Sohn des 1968 ebenfalls ermordeten Senators Robert F. Kennedy. Er war wie die meisten Mitglieder seiner Familie über Jahrzehnte Demokrat, entfernte sich jedoch zunehmend von der Partei.
Bei der Präsidentschaftswahl 2024 trat er als unabhängiger Bewerber an, zog seine aussichtslose Kandidatur dann zurück und rief zur Wahl von Trump auf. Seine Berufung zum Minister wurde von politischen Beobachtern als Akt des Dankes und Belohnung gewertet.
Diese Nachricht wurde am 13.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.