Frank Olbert: Herr Hess, was hat es mit der Band und dem Song auf sich?
Manfred Hess: Diese Band lebte in der DDR, hatte durch die DDR Auftritte auf Rockfestivals, produzierte Songs, die vielleicht nicht immer dem Politbüro oder dem Kulturministerium genehm waren, aber durchaus akzeptiert worden sind. Diese Band, die wie alle Bands zwischen "sex and drugs and rock'n roll" lebte, wollte natürlich berühmt werden. Und das schaffte sie in der DDR. Sie hatte eine große Gemeinde mit dem Song "Born in the GDR". Dieser Song wurde einerseits affirmativ verstanden, andrerseits als ein Song gegen die DDR.
Olbert: Und warum eignet sich die Geschichte dieser Band besonders gut, um an den Mauerfall vor 20 Jahren zu erinnern?
Hess: Dieses Stück beruht auf der Geschichte der realen Band "Sandow", ist aber fiktionalisiert. Es erzählt die Geschichte der DDR-Undergrounds bis 1989. Der Mauerfall hat ihnen dann zwar ermöglicht bis nach Paris zu kommen, aber sie sind an den neuen Möglichkeiten im Kapitalismus letztendlich gescheitert. Sie sind mit dem Erfolg nicht zurechtgekommen. Sie sind auch nicht damit zurechtgekommen, dass andere Bands berühmter geworden sind. Zum Beispiel sind "Rammstein" zu DDR-Zeiten als ihre Vorgruppe aufgetreten.
Olbert: Sie brauchten also die DDR?
Hess: Das ist ganz richtig und diese Ambivalenz ist für mich das Interessante an dieser Geschichte: eine Band, die es geschafft hatte in der DDR. Man konnte eigentlich als Musiker sehr gut leben, selbst wenn man Underground-Musik machte. Und diese Band erlebte den Mauerfall und verstand es gar nicht. Diese Ungleichzeitigkeit hat mich an der Geschichte interessiert, dass sie sich abgrenzten, aber nur so weit, dass sie trotzdem auftreten konnten. Das sind Ambivalenzen, die auch nicht einfach gelöst werden können.
Das Hörspiel "Im Feuer" von Kai-Uwe Kohlschmidt sendet HR 2 am Mittwoch, den 4. November um 21.30 Uhr.
Manfred Hess: Diese Band lebte in der DDR, hatte durch die DDR Auftritte auf Rockfestivals, produzierte Songs, die vielleicht nicht immer dem Politbüro oder dem Kulturministerium genehm waren, aber durchaus akzeptiert worden sind. Diese Band, die wie alle Bands zwischen "sex and drugs and rock'n roll" lebte, wollte natürlich berühmt werden. Und das schaffte sie in der DDR. Sie hatte eine große Gemeinde mit dem Song "Born in the GDR". Dieser Song wurde einerseits affirmativ verstanden, andrerseits als ein Song gegen die DDR.
Olbert: Und warum eignet sich die Geschichte dieser Band besonders gut, um an den Mauerfall vor 20 Jahren zu erinnern?
Hess: Dieses Stück beruht auf der Geschichte der realen Band "Sandow", ist aber fiktionalisiert. Es erzählt die Geschichte der DDR-Undergrounds bis 1989. Der Mauerfall hat ihnen dann zwar ermöglicht bis nach Paris zu kommen, aber sie sind an den neuen Möglichkeiten im Kapitalismus letztendlich gescheitert. Sie sind mit dem Erfolg nicht zurechtgekommen. Sie sind auch nicht damit zurechtgekommen, dass andere Bands berühmter geworden sind. Zum Beispiel sind "Rammstein" zu DDR-Zeiten als ihre Vorgruppe aufgetreten.
Olbert: Sie brauchten also die DDR?
Hess: Das ist ganz richtig und diese Ambivalenz ist für mich das Interessante an dieser Geschichte: eine Band, die es geschafft hatte in der DDR. Man konnte eigentlich als Musiker sehr gut leben, selbst wenn man Underground-Musik machte. Und diese Band erlebte den Mauerfall und verstand es gar nicht. Diese Ungleichzeitigkeit hat mich an der Geschichte interessiert, dass sie sich abgrenzten, aber nur so weit, dass sie trotzdem auftreten konnten. Das sind Ambivalenzen, die auch nicht einfach gelöst werden können.
Das Hörspiel "Im Feuer" von Kai-Uwe Kohlschmidt sendet HR 2 am Mittwoch, den 4. November um 21.30 Uhr.