Künftige Leopoldina-Chefin
Rockenbach: Staat soll Wissenschaften stärker fördern

Die künftige Präsidentin der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Rockenbach, plädiert für eine stärkere Förderung der Forschung durch den Staat. Sie sagte in Berlin, die Unabhängigkeit der Wissenschaft sei ein sehr hohes Gut und müsse verteidigt werden. Man dürfe nicht an der Grundfinanzierung durch den Staat rütteln.

    Bettina Rockenbach gestikuliert mit beiden Händen.
    Bettina Rockenbach wird neue Präsidentin der Leopoldina. (Carsten Koall / dpa / Carsten Koall)
    Mit Blick auf die künftige Bundesregierung sprach sich Rockenbach dafür aus, Wissenschaften eine zentrale Rolle zu geben. Das sei entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands. Konkret schlug die nächste Lepoldina-Präsidentin vor, die Innovationspolitik aus dem Wirtschaftsministerium ins Forschungsministerium zu verlagern. Dort könnten wissenschaftliche Erkenntnisse besser in die Praxis überführt werden. Ziel müsse es sein, "dass die Innovation auch wirklich passiert und dass nicht diejenigen mit den guten Ideen ins Ausland abwandern", so Rockenbach.

    Neue Formate für Wissenschafts-Vermittlung

    Die Leopoldina soll zudem stärker in die Gesellschaft wirken. Wissenschaftliche Erkenntnisse verschwänden nicht, nur weil sie geleugnet würden, betonte Rockenbach. "Die Natur lässt sich da von uns nicht beeinflussen, wenn wir Dinge ignorieren. Es wird im Zweifel nur schlimmer", sagte sie. Es sei eines ihrer zentralen Ziele, wissenschaftliche Erkenntnisse verständlicher zu vermitteln. Dafür soll es neue Formate geben, etwa kürzere Informationsangebote, eine stärkere Präsenz in sozialen Medien und möglicherweise einen eigenen Podcast.
    Die Leopoldina vertritt die deutsche Wissenschaft international. Sie hat rund 1.700 Mitglieder aus über 30 Ländern und deckt fast alle Forschungsbereiche ab. Gegründet wurde sie 1652, seit 2008 ist sie Deutschlands Nationale Akademie der Wissenschaften. Rockenbach tritt das Amt als Präsidentin im März offiziell an.
    Diese Nachricht wurde am 18.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.