Anfang der Woche titelte die Bild-Zeitung vom "Rockerkrieg gegen Heino". Noch nie sei ein Musikerkollege so massiv beschimpft worden. Dumm nur, dass all die wütenden Zitate etwa der Gruppe Rammstein wohl erfunden sind. Die Band jedenfalls hat längst eine Gegendarstellung auf ihrer Internetseite veröffentlicht.
Jahrelang habe Heino um sein Projekt kämpfen müssen, schreibt die Bild: Kein großes Plattenlabel habe seine CD veröffentlichen wollen, weil die Multimillionenrocker den Firmen mit Kündigung gedroht hätten. Internationale milliardenschwere Musikkonzerne haben also Angst vor ein paar deutschen Musikern - alles klar. Was uns der Dichter eigentlich sagen möchte: Die Rocker sind die Spießer im Geschäft und Heino der wahre Pop-Rebell.
Was hat Heino getan? Er hat ein paar bekannte deutsche Popsongs nachgesungen und neu eingespielt. Und er hat die betroffenen Künstler nicht um Erlaubnis gefragt, das muss er auch gar nicht. Man darf jedes x-beliebige Lied covern, solange man es nur der GEMA meldet und dadurch die ursprünglichen Urheber Tantiemen bekommen. Deshalb hat das nichts, aber auch gar nichts Rebellisches, sondern ist Alltag im Musikbusiness: Die Hitparaden sind voller Coverversionen. Und was wären die vielen Musik-Casting-Shows, wenn Mark Medlock und Luca Hänni erst das Okay der Künstler bräuchten oder die Coverversionen von Nick und Isabelle und Thorsten durch das Urheberrecht ganz verboten wären?
Heino aber ist den juristisch sicheren, den langweiligen Weg gegangen. Trotzdem ist auf der CD ein gelbes Banner aufgedruckt mit der Aufschrift: "Das verbotene Album". So wird aus einer einfachen Cover-CD eine rebellische Heldentat konstruiert. Aber was heißt das dann für die Jugendlichen an ihren Plattenspielern und Computern? Wenn Heino nicht um Erlaubnis fragt: Ja, warum sollten wir das dann tun? Der hat Erfolg mit geklauten Songs? Das können wir schon lange. Wie die Plattenindustrie dann reagiert, das zeigen die vielen Prozesse gegen Musiker und Abmahnwellen gegen sogenannte Raubkopierer.
Die neue CD von Heino erscheint bei Starwatch-Entertainment, einem Tochterunternehmen der ProSiebenSat1-Mediengruppe, die mit 'The Voice of Germany' und vielen anderen Casting-Shows die Coverversionen von Mandy und Mustafa, Andreas und Aileen feiert, deren Juroren immer wieder enthusiastisch bemerken, eigentlich sei die neue Version sogar besser als das Original. Immer und immer wieder wird dem Fernsehpublikum dieser Satz eingetrichtert: eigentlich besser als das Original. Warum sollen wir dann noch für irgendein Original bezahlen? Wenn die Musikindustrie selbst und ihre Vermarktungsstrategien es so wenig wertschätzen? Und jetzt eben Heino, der anscheinend nur seine Lieblingslieder nachsingt und sich doch überraschend treffsicher die Hits und Stars der vergangenen zehn Jahre ausgesucht hat.
Vielleicht hatten Heino und seine Produzenten und Musiker ganz großen Spaß im Studio - hoffentlich! Vielleicht ist es die späte Rache eines alten Mannes, der es den Jungen noch einmal zeigen möchte, aber so richtig – hoffentlich nicht. Vielleicht ist er noch gar nicht so alt und braucht das Geld – vielleicht auch das. Aber letztlich geht es nicht um Heino oder irgendeine andere Coverversion. Es geht um die Haltung zu urheberrechtlich relevanten Leistungen darum, was Musik uns wert ist: offenbar immer weniger.
Jahrelang habe Heino um sein Projekt kämpfen müssen, schreibt die Bild: Kein großes Plattenlabel habe seine CD veröffentlichen wollen, weil die Multimillionenrocker den Firmen mit Kündigung gedroht hätten. Internationale milliardenschwere Musikkonzerne haben also Angst vor ein paar deutschen Musikern - alles klar. Was uns der Dichter eigentlich sagen möchte: Die Rocker sind die Spießer im Geschäft und Heino der wahre Pop-Rebell.
Was hat Heino getan? Er hat ein paar bekannte deutsche Popsongs nachgesungen und neu eingespielt. Und er hat die betroffenen Künstler nicht um Erlaubnis gefragt, das muss er auch gar nicht. Man darf jedes x-beliebige Lied covern, solange man es nur der GEMA meldet und dadurch die ursprünglichen Urheber Tantiemen bekommen. Deshalb hat das nichts, aber auch gar nichts Rebellisches, sondern ist Alltag im Musikbusiness: Die Hitparaden sind voller Coverversionen. Und was wären die vielen Musik-Casting-Shows, wenn Mark Medlock und Luca Hänni erst das Okay der Künstler bräuchten oder die Coverversionen von Nick und Isabelle und Thorsten durch das Urheberrecht ganz verboten wären?
Heino aber ist den juristisch sicheren, den langweiligen Weg gegangen. Trotzdem ist auf der CD ein gelbes Banner aufgedruckt mit der Aufschrift: "Das verbotene Album". So wird aus einer einfachen Cover-CD eine rebellische Heldentat konstruiert. Aber was heißt das dann für die Jugendlichen an ihren Plattenspielern und Computern? Wenn Heino nicht um Erlaubnis fragt: Ja, warum sollten wir das dann tun? Der hat Erfolg mit geklauten Songs? Das können wir schon lange. Wie die Plattenindustrie dann reagiert, das zeigen die vielen Prozesse gegen Musiker und Abmahnwellen gegen sogenannte Raubkopierer.
Die neue CD von Heino erscheint bei Starwatch-Entertainment, einem Tochterunternehmen der ProSiebenSat1-Mediengruppe, die mit 'The Voice of Germany' und vielen anderen Casting-Shows die Coverversionen von Mandy und Mustafa, Andreas und Aileen feiert, deren Juroren immer wieder enthusiastisch bemerken, eigentlich sei die neue Version sogar besser als das Original. Immer und immer wieder wird dem Fernsehpublikum dieser Satz eingetrichtert: eigentlich besser als das Original. Warum sollen wir dann noch für irgendein Original bezahlen? Wenn die Musikindustrie selbst und ihre Vermarktungsstrategien es so wenig wertschätzen? Und jetzt eben Heino, der anscheinend nur seine Lieblingslieder nachsingt und sich doch überraschend treffsicher die Hits und Stars der vergangenen zehn Jahre ausgesucht hat.
Vielleicht hatten Heino und seine Produzenten und Musiker ganz großen Spaß im Studio - hoffentlich! Vielleicht ist es die späte Rache eines alten Mannes, der es den Jungen noch einmal zeigen möchte, aber so richtig – hoffentlich nicht. Vielleicht ist er noch gar nicht so alt und braucht das Geld – vielleicht auch das. Aber letztlich geht es nicht um Heino oder irgendeine andere Coverversion. Es geht um die Haltung zu urheberrechtlich relevanten Leistungen darum, was Musik uns wert ist: offenbar immer weniger.