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Rodel-WM in Russland
"Sotschi wird wie geplant stattfinden"

Russland darf in den kommenden vier Jahren keine Weltmeisterschaften ausrichten, hat die Welt-Anti-Doping-Agentur entschieden. Der Welt-Rodelverband könnte unmittelbar davon betroffen sein, für den Februar ist die Rodel-WM in Sotschi in Russland geplant. Der Verband sieht aber kein Problem.

Christoph Schweiger im Gespräch mit Matthias Friebe |
Die russischen Rodler Vladislav Antonov und Aleksandr Denisev bremsen im Auslauf der Bahn von Sotschi.
Die Rodel-Weltmeisterschaft 2020 soll in Sotschi in Russland stattfinden. (Dmitry Feoktistov/TASS/dpa/picture-alliance)
"Aus heutiger Sicht kann ich sagen, dass die Weltmeisterschaft in Sotschi im Februar wie geplant stattfinden wird", erklärt Christoph Schweiger, der Exekutivdirektor des Weltrodelverbandes FIL. Das Urteil gegen den russischen Sport sei noch nicht rechtskräftig, werde es bis zum Februar voraussichtlich auch nicht werden. Und selbst wenn, dürfe die WM in Sotschi stattfinden, habe die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA zugesichert:
"Wenn Weltmeisterschaften bereits vergeben sind und es aus rechtlichen oder praktischen Überlegungen heraus nicht möglich ist, diese Weltmeisterschaften so kurzfristig zu entziehen, diese dann auch abgehalten werden können."
Christoph Schweiger, Exekutivdirektor des Weltrodelverbandes FIL
Christoph Schweiger, Exekutivdirektor des Weltrodelverbandes FIL (fil)
Proteste der anderen nationalen Rodelverbände gegen die WM habe es ebenfalls nicht gegeben, sagt Schweiger. "Überhaupt nicht." Im Rodeln habe es auch noch keine Dopingfälle gegeben. In den Besprechungen mit den russischen Veranstaltern sei daher aktuell alles planmäßig, so Schweiger.
Das Urteil der WADA könne er nachvollziehen, sagt Schweiger, die FIL richte sich aber gegen Pauschalverurteilungen - wolle unschuldigen Sportlern den Wettkampf ermöglichen.
Russland die WM zu entziehen, sei dem Verband nicht möglich, so Schweiger, dafür gebe es keinen Rechtstitel. Sollte das Urteil jedoch bis zur Rodel-WM rechtskräftig werden, könnten russische Flagge und Hymne von der Veranstaltung möglicherweise verbannt werden.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.