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Palmöl-Gewinnung
Satelliten zeigen die Abholzung der Regenwälder

Bei der Rodung des Regenwalds fühlen sich viele Unternehmen und Regierungen unbeobachtet. Doch die Satelliten in der Erdumlaufbahn sehen nahezu täglich, wo Urwald verschwindet und Flächen für landwirtschaftliche Nutzung gewonnen werden.

Rodung von Regenwald nahe dem Amazonas in Peru aus Sicht des US-Satelliten Landsat 8
Plötzlich war der Wald weg: Rodung von Regenwald nahe dem Amazonas in Peru aus Sicht des US-Satelliten Landsat 8 (Landsat 8/NASA/USGS)
Ein großes Problem sind Palmen-Plantagen in Malaysia und Indonesien. Riesige Waldflächen werden gerodet, um Palmöl zu gewinnen, das bei uns in vielen Lebensmitteln und Kosmetikprodukten enthalten ist.

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Die europäischen Sentinel-Satelliten zeigen deutlich, wie zum Beispiel auf der Insel Borneo Palmen-Plantagen entstehen, von denen manche schnell die Ausmaße des Saarlands annehmen. Auch die US-Satelliten "Landsat" helfen beim Ertappen von Umweltsündern. Clinton Jenkins, ein Forscher an der North Carolina State Universität, bekam einst einen Tipp, dass es in der Region Loreto in Peru im Amazonas-Regenwald zu illegalen Rodungen komme.

Enormer Kahlschlag

Jenkins wartete auf neue Landsat-Aufnahmen, wobei bei einigen Überflügen Wolken den Blick versperrten. Der Vergleich von zwei Bildern, die im Abstand von gut zehn Monaten aufgenommen worden waren, offenbarte schließlich den enormen Kahlschlag: Vom Ort Tamshiyacu am Ufer des Amazonas führt eine Straße in den Dschungel, an der in so kurzer Zeit mehr als zwölf Quadratkilometer Urwald verschwunden waren.

Material für alle frei zugänglich

Diese Satellitendaten sind für alle frei zugänglich. Sie zeigen aber nicht nur den Schrecken der Abholzung. Sie kommen auch zum Einsatz, um Absprachen zum Stopp der Rodungen in einigen Gebieten zu überwachen – allerdings geschieht dies bisher viel zu selten.