In der Geburtsstadt des berühmten römischen Dichters Plautus in der mittelitalienischen Region Emilia-Romagna fand ein Team von Archäologen den dreistufigen Tempel, bei dem es sich um eine Kultstätte aus römischer Zeit handelt, hieß es in einer Mitteilung des italienischen Kulturministeriums. Der Tempel wurde demnach vermutlich im ersten Jahrhundert vor Christus errichtet.
Für die Forscher war insbesondere der Erhaltungszustand der Stätte bemerkenswert. So fanden sie ein einzelnes Bauwerk aus drei horizontal liegenden Schichten aus Sandstein mit einer maximalen Höhe von 2,85 Metern vor, das womöglich das Podium war. Das Team geht davon aus, dass sich auf diesem Podium früher die Mauern der Kultstätte erheben mussten, so wie es für Tempel aus der Zeit typisch ist. Rings um den Tempel fand man auch frühmittelalterliche Bauwerke.
Aus den Erkenntnissen des Teams geht zudem hervor, dass es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um das Kapitol des Ortes handelt, also ein Heiligtum in der römischen Religion. Dies bezeugen die erhaltenen Marmorplatten auf dem Podium, ein Wasserableitungssystem sowie umliegende Gräber und Feuerstellen, hieß es in der Mitteilung weiter.
Italiens Kulturminister Gennaro Sangiuliano bezeichnete den Fund als «wichtigen archäologischen Schatz». Dieser könne eine "reiche Geschichte der Besiedlung, der kulturellen Veränderungen und des gesellschaftlichen Wandels im Laufe der Jahrhunderte offenbaren".