Hubschrauber kreisten diesmal nicht über der Mauer. Die werden vielleicht heute Abend beim Konzert im Olympiastadion gebraucht, so wie 1990, als zwei Helikopter mit Suchscheinwerfern einen Höhepunkt der Show "The Wall" bildeten. Roger Waters steht ganz entspannt auf einer für seine Verhältnisse briefmarkengroßen Bühne und hält eine kleine Ansprache vor etwa 150 Gegnern eines Teilabrisses von Berlins letztem großen Mauerstück.
"Es ist äußerst wichtig, dass wir uns alle erinnern an die Menschen, die während des Kalten Krieges an Orten wie diesem fielen. Ich kam 1990 nach Berlin, bevor der Rest dieser Mauer entfernt wurde. Wir spielten damals ein Konzert auf dem Potsdamer Platz. Für mich war das ein sehr bewegender Moment. Als ich jetzt hierher kam, hörte ich von dieser Bewegung und fühlte mich sofort angesprochen. Sie haben völlig recht, dieses Stück der Mauer sollte ein dauerhaftes Denkmal sein."
Die Sachkompetenz für Mauern wird Roger Waters niemand absprechen. Schon das Pink-Floyd-Konzeptalbum "The Wall" von 1979 wurde als epochales Werk bezeichnet, die daraus entwickelte Rockoper ging als größte Produktion in die Geschichte ein. Und das mit Inhalt: unverhohlene bis bissige Gesellschaftskritik und ein entschiedenes Eintreten gegen Unterdrückung, totale Kontrolle, Diktaturen, Kriege und autoritäre Erziehung.
"Wir brauchen Denkmäler, um die Erinnerung der Älteren an die schwarzen Tage des Kalten Krieges zu bewahren. Und was die Künstler mit dieser Mauer gemacht haben, ist so unglaublich wundervoll. Und auch das Gelände bis zum Flussufer ist ideal, um für immer ein Park der Erinnerung zu sein, auch für die Hinterbliebenen dieser schlimmen Zeit."
Roger Waters weiß, wovon er spricht, er ist selbst ein Hinterbliebener. Sein Vater, einst Kommunist und Kriegsdienstverweigerer, änderte später seine Haltung, wurde Soldat und fiel im Kampf gegen die deutsche Wehrmacht. Um an die Folgen des 2. Weltkrieges und die Teilung Deutschlands zu erinnern, nimmt Roger Waters sogar Mauern in Kauf.
"Normalerweise bin ich nicht gerade bekannt dafür, den Erhalt von Mauern in der Welt zu empfehlen, sondern eher dafür, sie einzureißen. Aber in diesem Fall mache ich von dieser Regel gerne eine Ausnahme."
Waters Ansprache vor der Berliner Mauer währte nur ein paar Minuten. Doch die reichten dem Mann, sein Anliegen punktgenau zu landen. Klar, Berlin ist arm, und es ist richtig, etwas dagegen zu unternehmen. Ob es aber sexy ist, ein weltberühmtes und unter Denkmalschutz stehendes Bauwerk für ein 14-stöckiges Luxuswohnhaus einzureißen, bezweifelt auch Roger Waters und bedankt sich bei den Aktivisten.
"Es ist wichtig zu begreifen, dass es im Leben wichtigere Dinge gibt als den Kommerz. In diesem Sinne, alles Gute, sie haben das großartig gemacht."
"Es ist äußerst wichtig, dass wir uns alle erinnern an die Menschen, die während des Kalten Krieges an Orten wie diesem fielen. Ich kam 1990 nach Berlin, bevor der Rest dieser Mauer entfernt wurde. Wir spielten damals ein Konzert auf dem Potsdamer Platz. Für mich war das ein sehr bewegender Moment. Als ich jetzt hierher kam, hörte ich von dieser Bewegung und fühlte mich sofort angesprochen. Sie haben völlig recht, dieses Stück der Mauer sollte ein dauerhaftes Denkmal sein."
Die Sachkompetenz für Mauern wird Roger Waters niemand absprechen. Schon das Pink-Floyd-Konzeptalbum "The Wall" von 1979 wurde als epochales Werk bezeichnet, die daraus entwickelte Rockoper ging als größte Produktion in die Geschichte ein. Und das mit Inhalt: unverhohlene bis bissige Gesellschaftskritik und ein entschiedenes Eintreten gegen Unterdrückung, totale Kontrolle, Diktaturen, Kriege und autoritäre Erziehung.
"Wir brauchen Denkmäler, um die Erinnerung der Älteren an die schwarzen Tage des Kalten Krieges zu bewahren. Und was die Künstler mit dieser Mauer gemacht haben, ist so unglaublich wundervoll. Und auch das Gelände bis zum Flussufer ist ideal, um für immer ein Park der Erinnerung zu sein, auch für die Hinterbliebenen dieser schlimmen Zeit."
Roger Waters weiß, wovon er spricht, er ist selbst ein Hinterbliebener. Sein Vater, einst Kommunist und Kriegsdienstverweigerer, änderte später seine Haltung, wurde Soldat und fiel im Kampf gegen die deutsche Wehrmacht. Um an die Folgen des 2. Weltkrieges und die Teilung Deutschlands zu erinnern, nimmt Roger Waters sogar Mauern in Kauf.
"Normalerweise bin ich nicht gerade bekannt dafür, den Erhalt von Mauern in der Welt zu empfehlen, sondern eher dafür, sie einzureißen. Aber in diesem Fall mache ich von dieser Regel gerne eine Ausnahme."
Waters Ansprache vor der Berliner Mauer währte nur ein paar Minuten. Doch die reichten dem Mann, sein Anliegen punktgenau zu landen. Klar, Berlin ist arm, und es ist richtig, etwas dagegen zu unternehmen. Ob es aber sexy ist, ein weltberühmtes und unter Denkmalschutz stehendes Bauwerk für ein 14-stöckiges Luxuswohnhaus einzureißen, bezweifelt auch Roger Waters und bedankt sich bei den Aktivisten.
"Es ist wichtig zu begreifen, dass es im Leben wichtigere Dinge gibt als den Kommerz. In diesem Sinne, alles Gute, sie haben das großartig gemacht."