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Rohani in Rom
Irans Rückkehr auf den Weltmarkt

Die erste Station seiner Europareise endete mit millardenschweren Wirtschaftsverträgen: Irans Präsident Hassan Rohani hat mit seinem Besuch in Italien die Rückkehr seines Landes als wirtschaftlicher global player besiegelt. Nun, nach dem Ende der internationalen Sanktionen, so Rohani, wollen man "das Wirtschaftswachstum im Iran ankurbeln und Arbeitsplätze für junge Beschäftigte schaffen".

    Man sieht Rohani und Renzi mit ernsten Blicken vor vier Mikrofonen. Im Hintergrund eine olivgrüne Wand.
    Rohani und Renzi bei einem gemeinsamen Statement nach dem Treffen in Rom (TIZIANA FABI / AFP)
    Rohani kam in Rom zunächst mit dem italienischen Präsidenten Sergio Mattarella und dann mit Ministerpräsident Matteo Renzi zusammen. Die Gespräche lohnten sich für sein Land: Laut italienischen Regierungsangaben wurden gestern Abend Verträge im Wert von 17 Milliarden Euro unterzeichnet. Unter anderem kam ein Vertrag mit dem Pipelinehersteller Saipem in Höhe von fünf Milliarden Euro zustande.
    Hoffnung auf Einigung zu Syrien
    Aber natürlich ging es bei dem Besuch nicht nur um Wirtschaftsverträge. Auch der Konflikt in Syrien und der Kampf gegen den Terror waren ein Thema. Renzi äußerte die Hoffnung, den Iran in eine internationales Syrien-Konzept einbeziehen zu können - beflügelt durch die Einigung im Atomstreit: "Wenn wir eine Vereinbarung zur Nuklearfrage erreichen konnten, können wir und müssen wir eine zu Syrien finden, die einen politischen Übergang zur Demokratie erlaubt", sagte der italienische Ministerpräsident. Rohani bezeichnete das Atomabkommen als ein "politisches Wunder". Die gleiche Methode müsse nun angewendet werden, um im Nahen Osten und in Nordafrika Lösungen für einen dauerhaften Frieden zu finden.
    Treffen mit dem Papst und Frankreichs Präsident Hollande
    Für Rohani geht die Reise weiter: Zunächst bleibt er noch in Italien und wird im Vatikan von Papst Franziskus empfangen. Dabei soll der Kontakt zwischen der Katholischen Kirche und Teheran wiederbelebt werden. Später geht es dann nach Frankreich, und auch dort stehen Wirtschaftskooperationen im Mittelpunkt: Unter anderem will Rohani Präsident Francois Hollande treffen und den bereits ausgehandelten Vertrag für den Kauf von 114 Airbus-Flugzeugen unterzeichnen.