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Rolle der Filmmusik
"Es gibt so viele intelligente Arten, mit Musik zu gestalten"

Oft werde unter Musikern beklagt, dass Filmmusik bei Festivals wie der Berlinale mehr ins Bewusstsein gerückt werden sollte, sagte der Komponist Ulrich Reuter im DLF. Auch um sie aus der Funktion, eine Art Hilfsdisziplin zu sein, herauszuholen. "Aber ich sehe durchaus viel Interesse an Filmmusik - auch bei der Berlinale."

Ulrich Reuter im Gespräch mit Maja Ellmenreich | 20.02.2017
    Ulrich Reuter bekommt am Donnerstag (14.04.2011) in Berlin bei Verleihung des Deutschen Musikautorenpreises die Auszeichnung in der Kategorie "Komposition Film- und Fernsehmusik" verliehen.
    Der Filmkomponist Ulrich Reuter hier 2011 bei der Verleihung des Deutschen Musikautorenpreises. Bei der er die Auszeichnung in der Kategorie "Komposition Film- und Fernsehmusik" verliehen bekam. (picture alliance / dpa - Britta Pedersen)
    "Es gibt Leute, die die Musik extrem wichtig finden und extrem prominent einsetzen", sagte der Professor für Filmmusik. Im Gebrauchskontext des Mainstream habe die Filmmusik aber oft etwas Austauschbares und müsse auch mal helfen, wo es der Inszenierung oder dem Buch mangele.
    "Es gibt auch großartige Filme ohne Musik", betonte Reuter, der selbst Filmkomponist ist. Bei der Berliner Schule schwinge teilweise eine Ideologie mit, die in dem Satz gipfele: "Ein guter Film braucht keine Musik." Das werde der Sache nicht gerecht, "weil es gibt so viel unglaublich starke, kreative und auch intelligente Arten, mit Musik zu gestalten."
    Ulrich Reuter ist Professor für Filmmusikkomposition an der Hochschule für Film Konrad Wolf in Potsdam. Zuletzt war er zudem Komponist für den Films "Beuys" von Andres Veiel.
    Das vollständige Gespräch mit Ulrich Reuter können Sie mindestens sechs Monate nachhören.