Papst Franziskus hat in Rom gemeinsam mit Tausenden Gläubigen an das Leiden und Sterben Christi erinnert. Höhepunkt der Karfreitagszeremonien ist der abendliche Kreuzweg im Kolosseum. Er erinnert in 14 Stationen mit Meditationen und Gebeten an den Leidensweg Jesu. Das Holzkreuz tragen in diesem Jahr unter anderen Dominikanerinnen aus dem Irak, die vor der Terrormiliz "Islamischer Staat" fliehen mussten.
Nach seiner Ankunft im Kolosseum begab sich Franziskus auf ein erhöhtes Podest gegenüber dem antiken Monument und richtete einige Begrüßungsworte an die Menge. Die Teilnehmer trugen Tausende von Kerzen bei sich. Zuvor hatte sich der Papst über Twitter zu Wort gemeldet:
Das Kreuz Christi ist keine Niederlage: das Kreuz ist Liebe und Barmherzigkeit.— Papst Franziskus (@Pontifex_de) 3. April 2015
Am Nachmittag hielt das katholische Kirchenoberhaupt die traditionelle Karfreitagsliturgie im Petersdom und betete für verfolgte Christen weltweit.
Auch in Jerusalem versammelten sich Christen aus aller Welt, um den letzten Weg Jesu von seiner Verurteilung bis zur Kreuzigung nachzugehen. Auf den Philippinen geißelten sich zahlreiche Gläubige oder ließen sich ans Kreuz schlagen.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, erinnerte in München an verfolgte Christen und das Leid der Flüchtlinge weltweit. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, gedachte in seiner Karfreitagsbotschaft der Opfer des Germanwings-Absturzes.
Das Osterprogramm im Vatikan soll am Samstagabend mit der Feier der Osternacht im Petersdom fortgesetzt werden. Am Sonntag bildet die Messe zur Auferstehung Christi mit Zehntausenden Pilgern den traditionellen Schlusspunkt. Dabei spendet der Papst wie immer den Segen "Urbi et Orbi" (der Stadt und dem Erdkreis).