"Das ist ja eine tolle Überraschung, und Marija ist auch gekommen, und Anita..."
In dieser Woche starten in Hamburg die Sommerferien, und in der Gesamtschule im Stadtteil Mümmelmannsberg haben Melat und ihre Mitschüler ein Lied eingeübt – sie erklärt:
"Also, wir machen eine Party für Frau Beck. Sie geht in Rente oder so etwas. Wir haben gegessen und getanzt – wir feiern."
Frau Beck ist Lehrerin einer sogenannten Vorbereitungsklasse. Das sind Schulklassen, in denen Kinder mit Migrations- oder Flüchtlingshintergrund darauf vorbereitet werden, eine normale Schulklasse zu besuchen. 13-17 Jahre sind die Schüler hier alt, in erster Linie steht deutsch auf dem Stundenplan.
"Wir haben 18 Schüler und ganz verschiedene Nationalitäten, aus Afrika haben wir einige und aus Afghanistan, und wir haben auch sieben Roma, die aus verschiedenen Ländern kommen."
Auch Melat ist ein Roma-Kind, sie stammt aus Mazedonien. Frau Burmeister, eine Kollegin von Frau Beck, schildert die besondere Situation dieser Schülergruppe – einige von ihnen waren früher schon einmal in Deutschland:
"Die Roma-Kinder, die jetzt aus Serbien zurückgekommen sind, sind in den Vorbereitungsklassen sehr integrativ. Sie können sich schnell auf Begebenheiten einstellen und sind sehr leistungsbereit. Sie sind ja häufig vorher nicht zur Schule gegangen und können sehr schnell das wieder zurückholen, was sie als Muttersprache gelernt haben – die meisten sind ja hier geboren. Und sie sind daher sehr schnell im Lernen."
Die 18-jährige Saljana ist genau so ein Fall. Sie macht zurzeit ein Praktikum:
"Ich bin gerade in einer Kantine in Mümmelmannsberg und wir sind beim Putzen, weil im Moment nicht soviel los ist, weil bald Ferien sind. Da kochen wir nicht, wir machen nur Frühstück, und in der Zeit sind wir dann eben am Putzen."
Saljana wurde in Deutschland geboren und musste im Alter von elf Jahren mit ihrer Familie wieder nach Serbien ausreisen. Vor einigen Monaten kam sie erneut nach Deutschland. In Serbien hatten Saljana und ihre Geschwister den Eltern beim Geld verdienen geholfen, in die Schule konnten sie nicht gehen. Als Saljana die verpasste Zeit bei Ankunft in Deutschland aufholen wollte, gab es jedoch Probleme bei der Schulbehörde:
"Als ich zurückkam, hat man mir gesagt, dass ich nicht mehr als schulpflichtig gelte, weil ich schon alle elf Schuljahre durchhabe, aber das stimmt ja gar nicht, ich war nur bis zur fünften Klasse in der Schule. Diese Schulpflicht bis zum 18. Lebensjahr gilt nur für Migranten, die erst noch Deutsch lernen müssen, und ich spreche viel zu gut deutsch – ich werde nicht für eine Migrantin gehalten."
Weil Saljana hartnäckig blieb und sich Hilfe suchte, hat sie nun einen Schulplatz gefunden: In einer Produktionsschule lässt sie sich im Gastronomiebereich ausbilden lässt und kann gleichzeitig ihren Schulabschluss nachholen.
Ob Saljana und Melat nach den Sommerferien an ihre Schule zurückkehren werden, ist allerdings zurzeit unklar. So wie durchschnittlich zehn Prozent aller Schüler in den Vorbereitungsklassen leben ihre Familien mit dem Status der Duldung, können also jederzeit abgeschoben werden. Um einen längerfristigen und sicheren Aufenthaltsstatus zu erlangen, haben einige der Roma gemeinsam mit dem Hamburger Flüchtlingsrat Anträge zur Anerkennung als sogenannte Härtefälle gestellt. Marine de Haas vom Flüchtlingsrat erklärt:
"Im Moment haben 12 Roma-Familien Petitionen geschrieben, entweder werden sie abgelehnt oder die Petition wird zur Härtefallkommission transferiert ..."
Die Hälfte der Petitionen wurde in dieser Woche im Eingabenausschuss verhandelt – bislang ist keine einzige akzeptiert worden. Mehrere wurden abgelehnt, weitere auf die nächste Sitzung nach der Sommerpause vertagt.
So werden diese Sommerferien für einige Hamburger Roma-Familien vor allem vom Bangen um die Ergebnisse ihrer Härtefallanträge geprägt sein.
Die Roma-Kinder aus Frau Becks Klasse aber wissen ganz genau, wie sie sich ihre Zukunft vorstellen:
"Also ich wünsche, ich will hier lernen.
"Also ich will bleiben hier, dann weiter gehen in die Schule, Ausbildung machen."
"Ich will Polizei sein."
In dieser Woche starten in Hamburg die Sommerferien, und in der Gesamtschule im Stadtteil Mümmelmannsberg haben Melat und ihre Mitschüler ein Lied eingeübt – sie erklärt:
"Also, wir machen eine Party für Frau Beck. Sie geht in Rente oder so etwas. Wir haben gegessen und getanzt – wir feiern."
Frau Beck ist Lehrerin einer sogenannten Vorbereitungsklasse. Das sind Schulklassen, in denen Kinder mit Migrations- oder Flüchtlingshintergrund darauf vorbereitet werden, eine normale Schulklasse zu besuchen. 13-17 Jahre sind die Schüler hier alt, in erster Linie steht deutsch auf dem Stundenplan.
"Wir haben 18 Schüler und ganz verschiedene Nationalitäten, aus Afrika haben wir einige und aus Afghanistan, und wir haben auch sieben Roma, die aus verschiedenen Ländern kommen."
Auch Melat ist ein Roma-Kind, sie stammt aus Mazedonien. Frau Burmeister, eine Kollegin von Frau Beck, schildert die besondere Situation dieser Schülergruppe – einige von ihnen waren früher schon einmal in Deutschland:
"Die Roma-Kinder, die jetzt aus Serbien zurückgekommen sind, sind in den Vorbereitungsklassen sehr integrativ. Sie können sich schnell auf Begebenheiten einstellen und sind sehr leistungsbereit. Sie sind ja häufig vorher nicht zur Schule gegangen und können sehr schnell das wieder zurückholen, was sie als Muttersprache gelernt haben – die meisten sind ja hier geboren. Und sie sind daher sehr schnell im Lernen."
Die 18-jährige Saljana ist genau so ein Fall. Sie macht zurzeit ein Praktikum:
"Ich bin gerade in einer Kantine in Mümmelmannsberg und wir sind beim Putzen, weil im Moment nicht soviel los ist, weil bald Ferien sind. Da kochen wir nicht, wir machen nur Frühstück, und in der Zeit sind wir dann eben am Putzen."
Saljana wurde in Deutschland geboren und musste im Alter von elf Jahren mit ihrer Familie wieder nach Serbien ausreisen. Vor einigen Monaten kam sie erneut nach Deutschland. In Serbien hatten Saljana und ihre Geschwister den Eltern beim Geld verdienen geholfen, in die Schule konnten sie nicht gehen. Als Saljana die verpasste Zeit bei Ankunft in Deutschland aufholen wollte, gab es jedoch Probleme bei der Schulbehörde:
"Als ich zurückkam, hat man mir gesagt, dass ich nicht mehr als schulpflichtig gelte, weil ich schon alle elf Schuljahre durchhabe, aber das stimmt ja gar nicht, ich war nur bis zur fünften Klasse in der Schule. Diese Schulpflicht bis zum 18. Lebensjahr gilt nur für Migranten, die erst noch Deutsch lernen müssen, und ich spreche viel zu gut deutsch – ich werde nicht für eine Migrantin gehalten."
Weil Saljana hartnäckig blieb und sich Hilfe suchte, hat sie nun einen Schulplatz gefunden: In einer Produktionsschule lässt sie sich im Gastronomiebereich ausbilden lässt und kann gleichzeitig ihren Schulabschluss nachholen.
Ob Saljana und Melat nach den Sommerferien an ihre Schule zurückkehren werden, ist allerdings zurzeit unklar. So wie durchschnittlich zehn Prozent aller Schüler in den Vorbereitungsklassen leben ihre Familien mit dem Status der Duldung, können also jederzeit abgeschoben werden. Um einen längerfristigen und sicheren Aufenthaltsstatus zu erlangen, haben einige der Roma gemeinsam mit dem Hamburger Flüchtlingsrat Anträge zur Anerkennung als sogenannte Härtefälle gestellt. Marine de Haas vom Flüchtlingsrat erklärt:
"Im Moment haben 12 Roma-Familien Petitionen geschrieben, entweder werden sie abgelehnt oder die Petition wird zur Härtefallkommission transferiert ..."
Die Hälfte der Petitionen wurde in dieser Woche im Eingabenausschuss verhandelt – bislang ist keine einzige akzeptiert worden. Mehrere wurden abgelehnt, weitere auf die nächste Sitzung nach der Sommerpause vertagt.
So werden diese Sommerferien für einige Hamburger Roma-Familien vor allem vom Bangen um die Ergebnisse ihrer Härtefallanträge geprägt sein.
Die Roma-Kinder aus Frau Becks Klasse aber wissen ganz genau, wie sie sich ihre Zukunft vorstellen:
"Also ich wünsche, ich will hier lernen.
"Also ich will bleiben hier, dann weiter gehen in die Schule, Ausbildung machen."
"Ich will Polizei sein."