Der Fürstbischof von Olmütz grollte seinem abtrünnigen Violinvirtuosen Heinrich Ignaz Franz Biber nicht lange, als sich der Böhme 1670 nach Salzburg abgesetzt hatte, um Kammermusikus bei Fürsterzbischof Max Gandolf von Kuenburg zu werden. Er gab auch weiterhin Kompositionen in Auftrag.
Sein heute berühmtestes Werk hat Biber wohl 1678 dort in Salzburg komponiert. Es ist ein kontemplativer Zyklus über die Mysterien des Rosenkranzes, eine Sammlung von fünfzehn Sonaten mit Basso continuo und einer abschließenden unbegleiteten Passacaglia.
In vierzehn dieser Sonaten, die für die Privatandachten von Max Gandolf bestimmt waren, verlangt Biber von der normalen Violinstimmung abweichende "Skordaturen". So reflektiert er auf geniale Weise in Spieltechnik und Klang die unterschiedlichen Stimmungen der einzelnen Rosenkranz-Gebete.
Mayumi Hirasaki, eine der herausragenden Barockgeigerinnen unserer Zeit, stellte im vergangenen September den gesamten Zyklus beim Musikfest Erzgebirge in der St. Annen-Kirche in Schwarzenberg/Grünstädtel vor. Kongenial begleitet wurde sie von Christine Schornsheim und Michael Freimuth.
Heinrich Ignaz Franz Biber
Rosenkranz-Sonaten
1. Der freudenreiche Rosenkranz
2. Der schmerzhafte Rosenkranz
3. Der glorreiche Rosenkranz
4. Passagalia
Mayumi Hirasaki, Violine
Christine Schornsheim, Orgel und Cembalo
Michael Freimuth, Laute und Theorbe
Rosenkranz-Sonaten
1. Der freudenreiche Rosenkranz
2. Der schmerzhafte Rosenkranz
3. Der glorreiche Rosenkranz
4. Passagalia
Mayumi Hirasaki, Violine
Christine Schornsheim, Orgel und Cembalo
Michael Freimuth, Laute und Theorbe
Aufnahme vom 11. September 2018 aus der St. Annen-Kirche in Schwarzenberg/Grünstädtel