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Rosetta-Mission
Weltraumlabor löst sich von Sonde

Die erste schwierige Hürde der Rosetta-Mission ist geschafft: Das Minilabor Philae hat sich von der Sonde gelöst und befindet sich jetzt auf dem Weg zu dem Kometen 67P, auf dem es am Nachmittag landen soll. Ein solches Manöver hat es bisher noch nicht gegeben.

12.11.2014
    Die Raumsonde Rosetta und der Lander Philae schweben über der Kometenoberfläche von 67P. Künstlerische Darstellung eines Illustrators.
    Die Raumsonde Rosetta und der Lander Philae über der Kometenoberfläche von 67P, so wie sie sich ein Illustrator vorstellte. (ESA/J. Huart, 2013)
    Um kurz nach 10 Uhr brach Jubel im Kontrollzentrum der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA in Darmstadt aus. Da war die Nachricht aus dem All - von der rund 500 Millionen Kilometer entfernten Rosetta - auf der Erde angekommen. Philae hat sich von Rosetta getrennt und soll nun eines der ambitioniertesten Manöver in der Raumfahrtgeschichte vollziehen - die Landung auf einem Kometen.
    Was nun passiere, sei von vielen Faktoren abhängig - vor allem aber vom Kometen, erklärte ein ESA-Mitarbeiter. So seien beispielsweise die Winde auf 67P entscheidend. Sollte die Landung mit dem Minilabor Philae gelingen, soll es sich mit Harpunen in dem Kometen verankern.
    Mehr zur bevorstehenden Landung des Labors Philae im ESA-Livestream:
    Erkenntnisse über Entstehung des Sonnensystems
    Die Landebedingungen sind alles andere als gut. In den vergangenen Wochen haben die Experten Bilder ausgewertet und festgestellt, dass viele Wände und Felsen das Manöver erschweren. Die Landung von Philae soll zwischen 16 und 17 Uhr deutscher Zeit stattfinden.
    Die Raumsonde Rosetta war zehn Jahre lang auf dem Weg zu dem Rendezvous im All mit dem Kometen. Rosetta hat dabei rund 6,4 Milliarden Kilometer zurückgelegt. Die Signale der Sonde brauchen etwa eine halbe Stunde zur Erde. Die Forscher erhoffen sich völlig neue Erkenntnisse zur Entstehung unseres Sonnensystems, da in Kometen Material konserviert ist, aus dem sich unser System vor knapp fünf Milliarden Jahren gebildet hat.
    Die Aktivitiäten des Minilabors Philae können Sie auf Twitter live verfolgen:
    (pr/sdö/swe)