Die Mission von Rosetta beginnt holprig. Wegen Problemen mit der Rakete Ariane 5 startet sie mit 14 Monaten Verspätung, im März 2004, und nimmt Kurs auf Tschurjumow-Gerasimenko - einen anderen Kometen als ursprünglich geplant. Um dorthin zu kommen, muss sie einer verschlungenen Route durch das halbe Sonnensystem folgen.
Lange und beschwerliche Reise
Vier Jahre nach dem Start beginnt die wissenschaftliche Mission: 2008 durchquert Rosetta den Hauptgürtel zwischen Mars und Jupiter und fliegt am Asteroiden Šteins vorbei. Zwei Jahre später passiert sie Lutetia - mit rund hundert Kilometern der bis dahin größte von einer Raumsonde besuchte Asteroid.
Danach kreuzt Rosetta die Bahn des Jupiters und entfernt sich immer weiter von der Sonne. Weil ihre 32 Meter langen Sonnensegel nicht mehr genug Strom liefern, versetzen die Flugingenieure die Raumsonde für zweieinhalb Jahre in einen Ruhemodus.
Rosetta umkreist den Kometenkern
Am 20. Januar 2014 erwacht Rosetta wieder - nach insgesamt sieben Umläufen um die Sonne ist sie nun fast am Ziel. Am 17. Juli sind auf den Bildern erstmals Strukturen der Oberfläche erkennbar - offenbar hat der Kometenkern die Form einer Hantel.
Aktuell ist die Sonde noch etwa hundert Kilometer vom Kometenkern entfernt. Mithilfe ihrer Triebwerke wird sie ihn zunächst auf dreieckigen Bahnen umkreisen. Später soll Rosetta weiter absinken
Ab einer Höhe von 30 Kilometern wird die schwache Schwerkraft des Kometen die Raumsonde auf eine echte Umlaufbahn zwingen. Im November soll Rosetta bis auf fünf Kilometer über der Oberfläche absinken, um die Landesonde Philae auszuklinken.