Rostock-Lichtenhagen 1992
„Es kam keine Hilfe, man hat uns allein gelassen“

Im August 1992 greifen mehrere Hundert teilweise rechtsextreme Randalierer in Rostock-Lichtenhagen die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber und ein Wohnhaus für vietnamesische Vertragsarbeiter an und stecken es in Brand. Den verzweifelten Bewohnern gelingt die Flucht über das Dach. Nach ihrer Befreiung schildert eine der Flüchtenden ihr Entsetzen über die Angriffe und das Versagen der Polizei: „Schwangere Frauen, Babys, kleine Kinder, alles Vietnamesen, alle haben geweint“.

Baag, Robert |
Rassistische Krawalle Rostock-Lichtenhagen 1992: Jugendliche laufen in der Nacht zum 27.08.1992 in Rostock-Lichtenhagen an einem umgestürzten und von rechtsradikalen Randalierern in Brand gesetzten Pkw Tranbant vorbei.
Vom 22. bis 28. August 1992 randalierten bis zu 1200 meist jugendliche rechtsradikale Gewalttäter vor dem Zentralen Asylbewerberheim Mecklenburg-Vorpommern in Rostock-Lichtenhagen. Unter dem Beifall von bis zu 3000 Schaulustigen und vielen Fernsehkameras bewarfen die Rowdies ein überwiegend mit Rumänen belegtes Hochhaus sowie Polizisten mit Steinen und Brandsätzen. (pa/ZB/Jan Bauer)