Unzählige Menschen wurden während der Schreckensherrschaft der Roten Khmer von 1975 bis 1979 gefoltert und ermordet. Jugendliche und Kinder wurden unfreiwillig zu Soldaten ausgebildet und lebten unter unmenschlichen Verhältnissen. Angebliche Regimegegner wurden ausfindig gemacht, gefoltert und getötet. Letztendlich ließen 1,7 Millionen Menschen ihr Leben.
Nur noch zwei von vier Hauptverantwortlichen leben
Die Opfer und deren Angehörige wollen nun Gerechtigkeit für die an ihnen verübten Verbrechen. Allerdings ist das gar nicht mal so einfach. Von den ehemals vier ranghöchsten "Brüdern", wie sich die Führer der Roten Khmer nannten, leben lediglich noch zwei. Regimeführer Pol Pot starb beispielsweise 1998.
Zudem müssen sich die Angeklagten, der 88-jährige Nuon Chea und der 83-jährige Khieu Samphan, ausschließlich der Evakuierung der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penhs kurz nach der Machtergreifung verantworten, nicht aber des Völkermordes. Ihnen beiden eine alleinige Schuld an der Vielzahl der Toten zu geben, ist kaum möglich.
Zweiter Teilprozess zum Völkermord
Trotzdem hat mittlerweile auch ein zweiter Teilprozess begonnen. In diesem werden den beiden Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen - ein Prozess, der wohl weniger der Rechtsprechung als der Verarbeitung des Geschehenen dient.
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