![Hamas-Kämpfer zusammen mit den sichtlich gezeichneten Geiseln Ohad Ben Ami, Or Levy und Eli Sharabi (von links nach rechts) Hamas-Kämpfer zusammen mit den sichtlich gezeichneten Geiseln Ohad Ben Ami, Or Levy und Eli Sharabi (von links nach rechts)](https://bilder.deutschlandfunk.de/05/cc/fc/11/05ccfc11-973b-4293-9a70-f1068ada541b/geiseln-hamas-israel-100-1920x1080.jpg)
Äußerungen wie diese sind selten, weil sich die Organisation als strikt neutral begreift. Wie bei früheren Freilassungen waren die drei Israelis heute von vermummten und bewaffneten Männern vor Hunderten Schaulustigen vorgeführt worden. Nach israelischen Medienberichten mussten sie sich für die angebliche Fürsorge während ihrer Geiselhaft bedanken. Andere Vermummte reckten neben ihnen die Fäuste in Siegergesten in die Luft. Vor rund eineinhalb Wochen hatten die Geiseln langsam durch eine dicht gedrängte Menschenmenge gehen müssen.
"Schockierende Szenen"
In Israel löste nicht nur die Inszenierung der Übergabe, sondern auch der Zustand der abgemagerten Männer Empörung aus. Israels Premier Netanjahu sprach von schockierenden Szenen, die nicht akzeptiert würden. Die israelischen Behörden haben ihren Teil der Vereinbarung dennoch eingehalten und 183 palästinensische Häftlinge freigelassen.
"Gesundheitszustand dieses Mal ernster"
Derweil attestierten Mediziner einen schlechten Gesundheitszustand der drei Geiseln. "Die Folgen von 491 Tagen in Gefangenschaft sind offensichtlich, teilte die Direktorin des Scheba-Krankenhauses in Ramat Gan, Jael Frenkel Nir, mit. Es sei das vierte Mal, dass ihr Krankenhaus seit Beginn der Waffenruhe am 19. Januar freigelassene Geiseln untersucht habe, "und die Situation ist dieses Mal ernster", fügte sie hinzu. Beklagt wurde unter anderem eine Unterernährung und ein damit einhergehender Gewichtsverlust.
Diese Nachricht wurde am 08.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.