Die Hochzeit Prinz Harrys mit Meghan Markle in Windsor war ein Großereignis. 100.000 Menschen säumten den Straßenrand und jubelten dem Paar zu. Die Hochzeit wurde damals von den Royals selbst bezahlt und kostete zwei Millionen Pfund.
Das ist aber nur ein Teil der Rechnung. Der Sicherheitsaufwand war gewaltig, es war das Jahr nach den Terroranschlägen von London und Manchester. Security, Wachpersonal und Bodyguards kosteten 30 Millionen Pfund. Diese Summe bezahlte der Steuerzahler. Wenn es um die Frage nach den Kosten geht, die die Royals verursachen, ist die Berechnung oft nicht ganz einfach.
Geld vom Staat - und Geld von Daddy
Prinz Harry und seine Frau Meghan wollen künftig auf Steuergelder verzichten. Damit meinen sie das Geld, das ihnen jährlich aus dem sogenannten "Sovereign Grant" zusteht. "Sovereign Grant" beinhaltet staatliche Gelder für die Monarchie, aus diesem Topf bekommt das Paar geschätzt zwei Millionen Pfund, also etwa 2,3 Millionen Euro. Dieses Geld werden sie durch eigene Einnahmen ersetzen müssen.
Es gibt noch eine zweite Einnahmequelle, die aber nicht als staatlicher Zuschuss gilt: Prinz Charles, Harrys Vater, besitzt die "Duchy of Cornwall". Dieser Immobilienbesitz umfasst zwei Prozent der Fläche Cornwalls. Der Gewinn daraus betrug zuletzt 25 Millionen Pfund, Harry erhält einen beträchtlichen Anteil daraus. Nicht alle sind der Meinung, dass er das Geld behalten darf - übrigens Charles offenbar selbst auch nicht.
Hinzu kam, dass aus dem "Sovereign Grant", dem Topf mit dem Steuergeldern, fast drei Millionen Euro extra bewilligt wurden, um "Frogmore Cottage" für Harry und Meghan zu renovieren. Das ist das Wohnhaus der beiden im Park von Schloss Windsor. Harry wird vielleicht künftig Miete für das stattliche Cottage zahlen müssen.
Scotland-Yard-Bodyguards: Pendeln über den Atlantik?
Die schwierigste Frage lautet: Wer zahlt für die Sicherheit des Paars? Allein in Kanada waren zuletzt sechs Bodyguards im Einsatz, vier weitere befanden sich immer auf dem Hin- oder Rückflug. Das alles wird von Scotland Yard bezahlt, kommt also auch aus Steuergeldern. Auch das ist ein Streitpunkt.
Aber dadurch, dass Prinz Harry und Meghan Markle künftig nicht mehr sogenannte "Senior Members" der Royals sind, hochrangige Mitglieder, dürfen sie künftig das tun, was sie bisher nicht durften: Geld verdienen. Bislang galt der Grundsatz: Royale und kommerzielle Welt sind streng zu trennen. Die Frage lautet trotzdem, wofür und wie die beiden ihre Marke "Sussex" wirklich zu Geld machen dürfen.
Das alles sorgt wieder für Diskussionen, ob die Royals ein Gewinn- oder Verlustgeschäft für Großbritannien sind. Die auf Marken spezialisierte Beratungsfirma "Brand Finance" hatte zuletzt behauptet: Für jedes Pfund, das man in die Royals investiert, bekommt Großbritannien dank des Werbeeffekts 25 Pfund wieder zurück.