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RQ - Risikointelligenz

Obwohl der Untertitel suggeriert, dass man es hier mit Ratgeberliteratur zu tun haben könnte, unterscheidet sich das Buch von Dylan Evans aufs erfreulichste von diesem Genre. Der promovierte Philosoph und Psychologe hat sich zum Ziel gesetzt, die Sinne des Lesers zu schärfen. Er will ihn auf klassische Denkfallen und Fehlwahrnehmungen und hinweisen, die uns im Alltag immer wieder daran hindern, kluge Entscheidungen zu treffen.

Rezension: Ralf Krauter |
    Die Angst vor Unwägbarkeiten, die Unfähigkeit viele Menschen mit Ungewissheit klar zu kommen, die verbreitete Aversion gegenüber Wahrscheinlichkeitsaussagen - für Dylan Evans sind das alles Anzeichen einer mangelnden Risikointelligenz, die in unserer Gesellschaft weit verbreitet ist. Die Folgen sind fatal: Wir fürchten uns vor den falschen Dingen; wir überschätzen unseren Kenntnisstand in vielen Bereichen notorisch; und wir lassen uns oft allzu leicht von irrationalen Argumenten in die Irre führen.

    Der klare Stil und durchdachte Aufbau des Buches macht es dem Leser leicht, dem Autor zu folgen. Dylan Evans will wachrütteln – und das gelingt ihm auch, nicht zuletzt dank zahlreicher illustrierender Beispiele missglückter Entscheidungsfindungen in Politik, Wirtschaft, Finanzwelt und Wissenschaft. Fazit: Spannende Lektüre, für alle, die ihren Geist und ihre Urteilskraft schärfen wollen.

    Dylan Evans: RQ - Risikointelligenz. Wie wir richtige Entscheidungen treffen
    Übersetzung von Harald Stadler
    ISBN 978-3-426-27560-3
    Droemer-Verlag, 316 Seiten, 19,99 Euro