Der Ausstieg beginnt schon im Juni. Dann läuft der Vertrag über die DVB-T Ausstrahlung der Fernsehprogramme der RTL-Gruppe in der Region München aus. In den restlichen Regionen gelten die Verträge immerhin noch bis Ende 2014. Danach werden die entsprechenden Transponder aber auch dort abgeschaltet. Die Zuschauer bekommen dann in der Regel nur noch eine Fehlermeldung angezeigt, wenn sie beispielsweise RTL oder Vox einschalten wollen.
Grund für den Ausstieg sei zum einen die unsicheren rechtlichen Rahmenbedingungen, heißt es bei RTL. Denn ob die entsprechenden Frequenzen langfristig für die Fernsehprogramme zur Verfügung stehen, sei bislang unklar. Diese Sicherheit sei aber dringend nötig, um die hohen Kosten für die DVB-T Übertragung überhaupt zu rechtfertigen, erklärt der RTL-Bereichsleiter für Medienpolitik Tobias Schmid.
"Der zweite und wahrscheinlich schwerwiegendere Grund ist aber, dass man für DVB-T ein sinnvolles Geschäftsmodell hätte entwickeln müssen. Und das ginge nur, wenn die Branche relativ weitflächig in einen verschlüsselten Status übergehen könnte."
Denn dann könnten auch beispielsweise Abomodelle entwickelt werden, bei denen für bestimmte Programme eine kleine Zusatzgebühr fällig wird. Doch das sei politisch zurzeit nicht durchsetzbar, klagt Schmid. Außerdem würde das bedeuten, dass alle bisher verkauften DVB-T-Receiver ausgetauscht werden müssten. So wie bisher habe die Technik in Deutschland jedoch keine Zukunft, so Schmid.
"Das ist in Österreich anders, oder in Frankreich, das hängt immer sehr vom jeweiligen Markt ab. Ob es zukünftig eine andere Form einer sozusagen mobilen Verbreitung von Fernseh- und Hörfunksignalen gibt, das glaube ich schon. Das ist im Moment aber noch nicht absehbar."
Schmidt hält beispielsweise eine Übertragung per Mobilfunk über den schnellen LTE-Standard für möglich, mit dem auch Übertragungen in hochauflösender HD-Qualität kein Problem sein sollen. Allerdings sind hier längst noch nicht alle technischen Probleme gelöst. Sein Kollege Heiko Zysk, Koordinator für Medienpolitik bei ProSiebenSat1 Media hält den Ausstieg von RTL deshalb für übereilt. Trotzdem wird auch bei ProSiebenSat1 über die Zukunft des digitalen Antennenfernsehens diskutiert. Bis April will die Sendergruppe entscheiden, ob sie ebenfalls aussteigt oder möglicherweise sogar in den Nachfolgestandard DVB-T2 investiert, erklärt Zysk.
"Auch an dem bisherigen System hängen ja selbst in der konservativsten Rechnung 1,4 Millionen Haushalte dran. Das sind ja keine Zahlen, oder keine Zuschauer von uns, die wir einfach vernachlässigen würden, und sagen: Das kommt nicht drauf an und die schalten wir morgen mal ab."
Bei den Landesmedienanstalten ist man wenig optimistisch. Den Ausstieg von RTL halten die Medienwächter offenbar für den Anfang vom Ende des digitalen Antennenfernsehens. Martin Deitenbeck, Vorsitzender der Technischen Konferenz der Landesmedienanstalten:
"Das Signal ist eindeutig, dass DVB-T nicht der Standard ist, der die digitale Fernsehübertragung in die Zukunft bringen wird. Das ist eine endliche Geschichte."
Nun gelte es die Entscheidung der ProSiebenSat1-Gruppe abzuwarten, so Deitenbeck.
"Wenn von denen auch ein Ausstiegssignal käme, dann muss man sich in der Tat möglichst bald Gedanken darüber machen, was könnte der Nachfolgestandard sein."
Immerhin: Die öffentlich-rechtlichen Sender geben sich gelassen und kämpfen weiter für das Antennenfernsehen. Helwin Lesch Leiter der Hauptabteilung "Planung und Technik" vom Bayrischen Rundfunk.
"Wir senden natürlich auch weiter. Wir haben einen Versorgungsauftrag für die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland. Und den werden wir weiterhin erfüllen. Und alles andere muss man sich jetzt mal in Ruhe ansehen."
Trotzdem sei der Ausstieg von RTL bedauerlich, findet Lesch. Denn für den dauerhaften Erfolg des Antennenfernsehens sei ein breites Senderangebot wichtig. Und dazu gehörten eben auch die Privaten.
Grund für den Ausstieg sei zum einen die unsicheren rechtlichen Rahmenbedingungen, heißt es bei RTL. Denn ob die entsprechenden Frequenzen langfristig für die Fernsehprogramme zur Verfügung stehen, sei bislang unklar. Diese Sicherheit sei aber dringend nötig, um die hohen Kosten für die DVB-T Übertragung überhaupt zu rechtfertigen, erklärt der RTL-Bereichsleiter für Medienpolitik Tobias Schmid.
"Der zweite und wahrscheinlich schwerwiegendere Grund ist aber, dass man für DVB-T ein sinnvolles Geschäftsmodell hätte entwickeln müssen. Und das ginge nur, wenn die Branche relativ weitflächig in einen verschlüsselten Status übergehen könnte."
Denn dann könnten auch beispielsweise Abomodelle entwickelt werden, bei denen für bestimmte Programme eine kleine Zusatzgebühr fällig wird. Doch das sei politisch zurzeit nicht durchsetzbar, klagt Schmid. Außerdem würde das bedeuten, dass alle bisher verkauften DVB-T-Receiver ausgetauscht werden müssten. So wie bisher habe die Technik in Deutschland jedoch keine Zukunft, so Schmid.
"Das ist in Österreich anders, oder in Frankreich, das hängt immer sehr vom jeweiligen Markt ab. Ob es zukünftig eine andere Form einer sozusagen mobilen Verbreitung von Fernseh- und Hörfunksignalen gibt, das glaube ich schon. Das ist im Moment aber noch nicht absehbar."
Schmidt hält beispielsweise eine Übertragung per Mobilfunk über den schnellen LTE-Standard für möglich, mit dem auch Übertragungen in hochauflösender HD-Qualität kein Problem sein sollen. Allerdings sind hier längst noch nicht alle technischen Probleme gelöst. Sein Kollege Heiko Zysk, Koordinator für Medienpolitik bei ProSiebenSat1 Media hält den Ausstieg von RTL deshalb für übereilt. Trotzdem wird auch bei ProSiebenSat1 über die Zukunft des digitalen Antennenfernsehens diskutiert. Bis April will die Sendergruppe entscheiden, ob sie ebenfalls aussteigt oder möglicherweise sogar in den Nachfolgestandard DVB-T2 investiert, erklärt Zysk.
"Auch an dem bisherigen System hängen ja selbst in der konservativsten Rechnung 1,4 Millionen Haushalte dran. Das sind ja keine Zahlen, oder keine Zuschauer von uns, die wir einfach vernachlässigen würden, und sagen: Das kommt nicht drauf an und die schalten wir morgen mal ab."
Bei den Landesmedienanstalten ist man wenig optimistisch. Den Ausstieg von RTL halten die Medienwächter offenbar für den Anfang vom Ende des digitalen Antennenfernsehens. Martin Deitenbeck, Vorsitzender der Technischen Konferenz der Landesmedienanstalten:
"Das Signal ist eindeutig, dass DVB-T nicht der Standard ist, der die digitale Fernsehübertragung in die Zukunft bringen wird. Das ist eine endliche Geschichte."
Nun gelte es die Entscheidung der ProSiebenSat1-Gruppe abzuwarten, so Deitenbeck.
"Wenn von denen auch ein Ausstiegssignal käme, dann muss man sich in der Tat möglichst bald Gedanken darüber machen, was könnte der Nachfolgestandard sein."
Immerhin: Die öffentlich-rechtlichen Sender geben sich gelassen und kämpfen weiter für das Antennenfernsehen. Helwin Lesch Leiter der Hauptabteilung "Planung und Technik" vom Bayrischen Rundfunk.
"Wir senden natürlich auch weiter. Wir haben einen Versorgungsauftrag für die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland. Und den werden wir weiterhin erfüllen. Und alles andere muss man sich jetzt mal in Ruhe ansehen."
Trotzdem sei der Ausstieg von RTL bedauerlich, findet Lesch. Denn für den dauerhaften Erfolg des Antennenfernsehens sei ein breites Senderangebot wichtig. Und dazu gehörten eben auch die Privaten.