Große Fachhändler sollen den Plänen zufolge kleine Elektrogeräte wie Handys, Rasierer, Fön oder Toaster jederzeit zurücknehmen müssen - auch ohne Kassenbeleg und ohne, dass die Geräte bei diesem Händler gekauft wurden. Als große Fachhändler gelten Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von mehr als 400 Quadratmetern. Für große Geräte wie Fernseher, Waschmaschinen und Kühlschränke soll die Regelung nur dann gelten, wenn der Kunde auch ein neues Gerät kauft. Auch Online-Händler sollen sich an diese Regeln halten.
Kritik vom Einzelhandelsverband
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) will mit den neuen Regeln für die Rücknahme von Elektrogeräten die Wiederverwertung von Rohstoffen verbessern. Sie will Umweltschäden vermeiden, indem künftig weniger alte oder defekte Elektrogeräte im Restmüll entsorgt werden. Sie setzt damit auch eine EU-Richtline um.
Bisher dürfen Händler selbst entscheiden, ob sie Altgeräte zurücknehmen. Der deutsche Einzelhandel hält den Plan für unnötig. Kai Falk, Geschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE), sagte: "Anders als in anderen EU-Ländern funktioniert die Rücknahme von Elektroaltgeräten bereits heute auf sehr hohem Niveau."
Dazu trage auch bei, dass viele Elektrofachmärkte, Baumärkte und auch der Lebensmitteleinzelhandel bereits heute Altgeräte zurücknehmen. "Eine gesetzliche Verpflichtung wäre daher eigentlich überflüssig gewesen", sagte Falk. Er hält eine Entsorgung über die geplante Wertstofftonne für besser: "Die Recyclingwirtschaft sollte hierfür die technologischen Voraussetzungen schaffen."