''Rücksichtslos geradeaus malend''
Als vor genau 100 Jahren Rainer Maria Rilke seine Künstlermonographie „Worpswede“ veröffentlichen ließ, da kamen Frauen in diesem Buch nicht vor. Rilkes Ehefrau, die Bildhauerin Clara Westhoff. Oder Paula Becker-Modersohn, seine Freundin, oder die Malerin Marie Bock fehlten. Als diese drei 1899 zum ersten Mal gemeinsam in der Bremer Kunsthalle ausstellten, bedauerte der Kritiker Arthur Fitger in der Weser-Zeitung unter anderem, ''dass es so unqualifizierbaren Leistungen gelungen ist, den Weg in die Ausstellungsräume unserer Kunsthalle zu finden.'' Längst hat die Kunstgeschichte dieses krasse männliche Fehlurteil gründlich revidiert. Erst jetzt aber widmet sich den dreien wieder eine Ausstellung in Bremen. „Rücksichtslos geradeaus malend“ heißt die Bilderschau, einem Rilke-Zitat folgend.