
Scherf sagte der Deutschen Presse-Agentur, es seien Aufklärungssysteme und Satelliten notwendig. Die Kombination von Aufklärungs- und Kampfdrohnen sei eine intelligente Sperre. Feindliche Kräfte würden bekämpft, aber eigene Truppen durchgelassen. Ein "Drohnenwall" könne damit auch Minensperren ersetzen.
"Aktuell läuft die Debatte noch wie im Kalten Krieg"
Der Co-Vorstandsvorsitzende verweist darauf, dass die NATO-Ostflanke ein Gebiet mit 3.000 Kilometern Grenze umfasse. "Wenn wir mit Masse dorthin kommen, auf asymmetrische Fähigkeiten setzen, also Zehntausende Kampfdrohnen dort konzentrieren, dann ist es eine sehr glaubwürdige konventionelle Abschreckung", meint Scherf.
"Aktuell läuft die Debatte noch wie im Kalten Krieg. Da zählen wir Panzersysteme, Flugzeuge und Schiffe auf der anderen Seite und gucken, ob wir mit viel Geld irgendwie in die Nähe von Parität kommen. Und ich glaube, das ist falsch herum gedacht." Die Erfahrung der Ukraine zeige, es müsse auf asymmetrische Technologien gesetzt und mit Masse neue Dilemmata erzeugt werden.
Das Münchner Unternehmen ist auf die Anwendung Künstlicher Intelligenz (KI) für die Rüstungsbranche spezialisiert. Es hat für den Einsatz – zunächst in der Ukraine – die Drohne HX-2 entwickelt, die Künstliche Intelligenz nutzt, um Sprengladungen auf ein Ziel zu steuern und dabei weniger anfällig gegen Störmaßnahmen zu sein. Helsing hat zudem eine Partnerschaft mit dem französischen Raumfahrt-Startup Loft Orbital gegründet, um mit Aufklärungssatelliten Grenzen und Truppenbewegungen überwachen zu können.
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Diese Nachricht wurde am 23.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.